Merkel räumt Probleme in Flüchtlingskrise ein

26.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:38 Uhr

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Gespräch mit Bürgern in Nürnberg erneut Probleme in der Flüchtlingspolitik eingestanden. Diese sei bislang "nicht so geordnet, wie sie sein könnte", sagte Merkel am Montag.

Nürnberg (dpa/lby) Es fehle beispielsweise eine geordnete Verteilung der Menschen in der EU sowie eine Abmachung mit der Türkei. "Daran arbeiten wir. Das ist alles andere als perfekt." Und daraus entstünden Sorgen. Klar müsse jedoch sein, dass hierzulande gleiches Recht für alle gelte - beispielsweise beim Thema Wohnraum. Es dürfe nicht passieren, "dass die Rentnerin den Eindruck hat, ich muss nur von außen kommen, und dann komm ich besser weg. Das müssen wir hinbekommen, sonst gibt es böses Blut."

Außerdem betonte Merkel erneut die Wichtigkeit von Abschiebungen. Abgelehnte Asylbewerber würden konsequent zurückgeführt; dafür werde mehr Personal bereitgestellt und der Bund wolle den Ländern bei den Abschiebungen helfen. "Damit diejenigen, die wirklich unseren Schutz brauchen, ihn auch bekommen." Zur großen Zahl der Asylbewerber sagte Merkel: "Ja, es sind sehr, sehr viele. Aber wir sind 80 Millionen. Wir können und werden diese Integration schaffen." Dafür müsse man den Menschen aber vom ersten Tag an "klar und freundlich" sagen, welche Regeln in Deutschland gelten.