179-facher NHL-Spieler Brandon McMillan wird ein Panther

26.10.2015 | Stand 01.02.2017, 14:54 Uhr
von links: ERC-Geschäftsführer Claus Gröbner, Neuzugang Brandon McMillan und ERC-Sportdirektor Jiri Ehrenberger −Foto: ERC

Ingolstadt (DK) Brandon McMillan ist der neue Hoffnungsträger bei den Panthern. Gestern gab der ERC Ingolstadt die Verpflichtung des 25-jährigen Kanadiers bekannt, der den Vizemeister mit Toren wieder auf Erfolgskurs bringen soll. Der 1,80 Meter große Stürmer stand zuletzt bei den Vancouver Canucks unter Vertrag und bestritt insgesamt 179 Spiele (16 Tore) in der Nordamerikanischen Hockey-Liga (NHL).


„Wir erhoffen uns zusätzlichen Schwung für unsere Offensive“, sagte ERC-Sportdirektor Jiri Ehrenberger zur Verpflichtung des Kanadiers, der 2010 bis 2013 für die Anaheim Ducks und 2013/2014 für die Phoenix Coyotes auf Torjagd ging. „Brandon gibt bei jedem Wechsel 100 Prozent. Außerdem ist er ein sehr guter Skater. Er wird mit der größeren Eisfläche in Europa gut zurechtkommen“, meinte Ehrenberger.
McMillan trifft in Ingolstadt sogar alte Bekannte. So waren Timo Pielmeier und Brian Lebler beim Ducks-Farmteam Syracuse Crunch einst McMillans Teamkameraden. Nach dem gestern bestandenen Medizincheck soll McNeill heute erstmals mittrainieren und bereits am Freitag im Krisengipfel bei den Grizzlys Wolfsburg das Panthertrikot mit der Nummer 88 tragen.

Auch für Trainer Manny Viveiros hängt möglicherweise viel davon ab, dass der Neuzugang gleich zur erhofften Verstärkung wird. Denn nach dem neuerlichen Rückschlag beim 1:3 in Hamburg wird auch die Luft für den Panther-Dompteur dünner. Nach dem Gastspiel in Wolfsburg und der Heimpartie am Sonntag gegen Köln (18.30 Uhr) folgt nämlich die Deutschland-Cup-Pause, und bis dahin sollte in Ingolstadt besser nicht mehr die Rote Laterne brennen.

Aber auch Ehrenberger steht unter Druck. Denn die bisherigen Verpflichtungen für die Offensive stechen noch nicht heraus und hinken hinter den Erwartungen her. Dies gilt vor allem für die Importspieler Danny Irmen, Tomas Kubalik und Lebler, die allesamt erstmals in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielen. Auch Alexander Barta spielt noch nicht die erhoffte dominante Rolle. So kommt es nicht von ungefähr, dass die fünf Treffer der Panther am vergangenen Wochenende durchweg von Verteidigern erzielt wurden. Immerhin: Mit Patrick McNeill haben die Ingolstädter offensichtlich einen guten Griff gemacht, obwohl der 28-jährige Kanadier erstmals in Europa spielt. Mit fünf Toren und acht Vorlagen ist er sogar punktbester Verteidiger in der DEL.

Und noch einen Lichtblick gibt es: Der zuletzt nicht besonders glücklich agierende Goalie Timo Pielmeier zeigte am Wochenende deutlich ansteigende Form und war wieder ein sicherer Rückhalt seines Teams.
Trotz einiger Verbesserungen zuletzt lügt aber der Blick auf die Tabelle nicht. Dort sind die Panther immer noch Schlusslicht und haben acht Punkte Rückstand auf Platz sechs, den letzten direkten Play-off-Rang. Und die in der Vorsaison noch beste Offensive der Liga weist mit 37 Toren immer noch den drittschlechtesten Wert auf. Zum Vergleich: Nach 15 Spielen in der Saison 2014/15 standen 54 Treffer zu Buche. Da hilft dann wohl nur noch ein bisschen Aberglaube. Schließlich heißt noch ein Spieler des ERC Brandon mit Vornamen, und dieser war in der vergangenen Saison immerhin Topscorer der Panther.