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Streamingtipps der Woche: Teddys eigene Show und Messis größter Triumph

20.02.2024 | Stand 23.02.2024, 17:36 Uhr

Lionel Messi gilt vielen als der beste Fußballer aller Zeiten. 2022 krönte er sich mit dem Weltmeistertitel. − Foto: Getty Images, Marcelo Endelli

Welche Streaming-Höhepunkte diese Woche bereithält, verrät die Übersicht.



Messis Weltmeisterschaft: Aufstieg einer Legende



Auf Vereinsebene hatte Lionel Messi längst alle Titel gewonnen. Mit seinem Heimatland Argentinien drohte der für viele Fußballfans beste Kicker aller Zeiten aber leer auszugehen. Erst bei der WM 2022 in Katar krönte der begnadete Techniker im Alter von 35 Jahren seine Karriere. Mit der Dokuserie „Messis Weltmeisterschaft: Aufstieg einer Legende“ blickt Apple TV+ ab heute, 21. Februar, auf Messis Karriere zurück – in vier Halbzeiten, wenn man so will. Viermal 45 Minuten reichen in der Miniserie selbstredend nicht aus, um den Ballvirtuosen in allen Facetten zu zeichnen.

Trotzdem sind die Macher erkennbar bemüht, ein möglichst vollständiges Bild Messis zu vermitteln. Auf grobkörnigen Archivbildern sieht man Mini-Messi als Kind herumflitzen, der schon beim Straßenfußball in Rosario alle Gegner alt aussehen ließ. 37 Club-Titel im Profi-Fußball und diverse hochhaushohe Graffitis später ist der 36-Jährige zum Nationalhelden aufgestiegen. Wäre da nicht der einzige Makel im Werdegang des Dribblingkünstlers gewesen: der fehlende WM-Titel.

In Katar änderte sich dies 2022 bekanntermaßen. Trotz ernüchternder Auftaktniederlage gegen Underdog Saudi-Arabien stemmte Messi am Ende seiner fünften WM endlich den goldenen Pokal in die Höhe. Das alles fängt „Messis Weltmeisterschaft: Aufstieg einer Legende“ recht pathetisch ein und inszeniert Argentiniens Nummer zehn als fußballerischen Messias in der Tradition von Maradona, der politischen und wirtschaftlichen Krisen trotzt. Sehenswert kommt die komprimierte Reise durch das fußballerische Œuvre des wohl besten Fußballers aller Zeiten trotzdem daher.

„Die Teddy Teclebrhan Show“

In Sachen humoristische Unterhaltung vertraut Prime Video voll auf Teddy Teclebrhan – respektive seine Alter Egos um Antoine, Percy, Ernst und Co. Die bekommen in „Die Teddy Teclebrhan Show“ (ab 20. Februar) ebenso eine Bühne wie hochkarätige Gaststars. Wer die opulenten Liveshows des singenden, tanzenden und natürlich skurrile Dinge sagenden und tuenden Teddy Teclebrhan noch nicht kennt, kann dies jetzt vom heimischen Sofa aus nachholen. Das Publikum erwartet eine Mischung aus Show- und Comedyeinlagen.

„Mein Humor ist wie Jazz. Es existiert ein Thema, eine Idee. Damit beginne ich, dann folgt viel Improvisation“, erklärt der 40-Jährige sein Erfolgsrezept. Dafür geht Teclebrhan in die Vollen: Neben seiner Armada an Alter Egos und einigen Gaststars von Iris Berben über Karoline Herfurth bis David Alaba setzt er auch musikalisch auf Unterhaltung erster Güte. Zur Live-Band im Studio gehört unter anderem Pianist Lillo Scrimali, der schon mit den Fantastischen Vier, Max Herre und Joy Denalane arbeitete.

In Her Car

Es ist ein beklemmendes Gefühl, der Psychotherapeutin Lydia (Anastasia Karpenko) bei ihrem „Kriegsdienst“ zuzusehen. Der besteht – selbst gewählt – darin, Menschen, die dringend irgendwohin müssen, kostenlos im Privatwagen durchs Land zu fahren: an die Grenze zu Polen oder der Republik Moldau, aber auch mal nahe an die Front im Osten des Landes.

Beklemmend ist dies nicht nur wegen der zehn gezeigten Schicksale in ebenso vielen, knapp halbstündigen Episoden, sondern weil man weiß, dass das Roadmovie „In Her Car“ (ab 21. Februar in der ZDF-Mediathek) tatsächlich in der Ukraine gedreht wurde. Wenn Lydia und ihre Passagiere eine Militärkolonne überholen, von Soldaten an gesperrten Straßen angehalten werden oder zerstörte Gebäude passieren ist man sich nie sicher: Wurde dies für die Serie so inszeniert oder hat man die Szene mehr oder minder dokumentarisch „mitgenommen“.

„In Her Car“ gelingt dabei mehr als nur gut gemeinte politische Solidarität. Gerade in der ukrainischen Version mit Untertiteln entsteht ein realistisches und facettenreiches Schicksals-Potpourri, das während eines andauernden Krieges direkt aus einem Land im Ausnahmezustand kommt.

− tsch


Die Trailer und Bilder zu den Produktionen sehen Sie im digitalen Feuilleton auf pnp.de/kultur