Frederick Lau holt in „Crooks“ auf Netflix seine Gaunervergangenheit ein und „LOL“ geht in die fünfte Staffel. Welche Streaming-Höhepunkte die Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
Crooks
Mit dubiosen Deals und Clan-Anarchie hat Charly (Frederick Lau) längst abgeschlossen. Seine Gaunervergangenheit samt abgesessener Gefängnisstrafe hat er gegen ein betuliches Familienleben mit Freundin Samira (Svenja Jung) und Jonas (Jonathan Tittel) eingetauscht. Nur in seinem Job beim Schlüsseldienst kann er seine Fähigkeiten als einst berühmt-berüchtigter Schlossknacker noch gebrauchen. Doch weil „Crooks“ (acht Folgen, ab 4. April, bei Netflix) eine knallharte Gangsterproduktion sein will, ist es mit der Familienidylle rasch dahin. Alte Bekannte drängen Charly zu einem scheinbar wasserdichten Coup, aber der Überfall auf den Tresor eines Berliner Clans misslingt. Der Bruder des Clanführers Hassan (Erdal Yildiz) stirbt, und ein Wiener Verbrecherring macht bald Jagd auf Charly, die erbeutete Goldmünze und seinen unerwarteten Fluchtpartner Joseph (Christoph Krutzler).
Als wäre das nicht genug der bösen Männer, spitzt man auch im fernen Marseille auf den wertvollen Taler. Ausgerechnet dort suchen Charlys Freundin und der gemeinsame Sohn Zuflucht bei einem alten Bekannten (Kida Khodr Ramadan). Drei Länder und genauso viele Gangsterfamilien: „Crooks“ geriert sich als multinationales Clanstück. Zwar harmonieren Frederick Lau und Christoph Krutzler als Verbündete wider Willen ganz gut, doch ihre Chemie geht zwischen recht stereotypisch gezeichneten Bösewichten leider etwas verloren.
Renegade Nell
Als sonderbare Schülerin Orla McCool in der nordirischen Serie „Derry Girls“ wurde Louisa Harland einst bekannt. In der neuen Disney+-Serie „Renegade Nell“ (bereits gestartet) verkörpert sie nun eine junge Frau im Kampf um Gerechtigkeit. Die Geschichte beginnt im Jahr 1705 in England: Nell Jackson (Louisa Harland) kehrt als junge Witwe aus dem Krieg zu ihrem Vater Sam Trotter (Craig Parkinson) nach Tottenham zurück und nimmt es wenig später mit Thomas Blancheford (Jake Dunn) auf. Der tyrannische Sohn des Gutsbesitzers Lord Blancheford (Pip Torrens) liebt es, die einfachen Leute zu schikanieren.
Doch er hat die Rechnung ohne die junge Frau gemacht: Denn Nell besitzt seit Kurzem Superkräfte, die ihr der Kobold Billy Blind (Nick Mohammed) verleiht. Die Ereignisse überschlagen sich, und ehe sich Nell versieht, wird sie als angebliche Mörderin verfolgt, sodass ihr und ihren Schwestern Roxy (Bo Bragason) und George (Florence Keen) nur die Flucht bleibt ...
„Renegade Nell“ ist englisch und bedeutet übersetzt so viel wie „Die abtrünnige Nell“. Schon der Trailer lässt vermuten, dass man es hier mit einer Art weiblichem Robin Hood, einer Beschützerin und Rächerin, zu tun bekommt. „Ich hätte in meinen kühnsten Träumen nicht gedacht, dass ich diese Rolle bekommen würde“, schwärmt Louisa Harland im Interview mit der britischen Tageszeitung „The Guardian“.
LOL: Last One Laughing
Mit „LOL - Last One Laughing“ hat Amazon Prime Video eine Erfolgsgeschichte geschaffen, die der Streamingriese inzwischen von Mexiko bis Südafrika fortschreibt. Dass das ursprünglich japanische Format weltweit so beliebt ist, liegt am ebenso simplen wie genialen Konzept: Zehn Comedians müssen Stunden miteinander in einem Raum verbringen – dürfen aber nicht lachen. Neben Komödienspezialist Elyas M’Barek („Fack ju Göhte“) und Komikerlegende Otto Waalkes wagen sich in Staffel fünf (bereits gestartet) auch Kabarettistin und Moderatorin Ina Müller, die prämierte Schauspielerin Meltem Kaptan sowie die Comedians Mirja Boes, Ralf Schmitz und Michael Kessler ins von unzähligen Kameras überwachte Getümmel.
Ebenfalls dabei sind erfahrene LOL-Teilnehmer wie die schweizerisch-deutsche Comedienne Hazel Brugger, Pullunderikone Olaf Schubert und Comedy-Poet Torsten Sträter. Auch diesmal winkt eine Siegesprämie von 50000 Euro, die an einen guten Zweck gespendet wird. Bis es so weit ist, müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber wahre Torturen über sich ergehen lassen: Die mannigfaltigen Versuche, die anderen zum Lachen zu bringen, reichen von subtil verwirrend bis unerträglich albern. Einen Lacher haben die Kandidaten frei, wer ein zweites Mal lacht, fliegt raus. Über die Szenerie wacht an den Bildschirmen wie gewohnt Gastgeber Michael „Bully“ Herbig.
Wish
„Stell dir einen Ort vor, wo Wünsche in Erfüllung gehen. Wo alles, was dein Herz sich wünscht, wahr werden kann.“ Dieser Ort ist das magische Königreich Rosas, ein klassisch-märchenhaftes Disney-Zauberland. Die Heldin dieses neuen animierten Musical-Abenteuers „Wish“ (mit Musik von Helene Fischer) ist die 17-jährige Asha. Ihr Opa feiert bald seinen 100. Geburtstag. Wäre es da nicht ganz wunderbar, wenn an diesem Tag im ganzen Königreich Musik erklingen könnte? Eine nette Idee, aber, das ist der Haken: König Magnifico, ein Herrscher mit großen Zauberkräften und noch größerem Ego, gewährt nur Wünsche, „die dem Wohle Rosas dienen“. Die Willkür und die Selbstherrlichkeit des Königs frustrieren das Mädchen. Dann aber tritt Asha in Kontakt mit einer kosmischen Macht, und plötzlich hat es nicht mehr Magnifico alleine in der Hand, welche Wünsche in Erfüllung gehen und welche nicht. Der Machthaber ist außer sich und macht Jagd auf Asha. „Wish“ ist ab 3. April bei Disney+ abrufbar.
− tsch
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