Marihuana, Opiate und Antidepressiva
Ermittler: Foo-Fighters-Schlagzeuger Hawkins nahm vor seinem Tod verschiedene Drogen ein

27.03.2022 | Stand 27.03.2022, 7:51 Uhr

In einem Hotelzimmer in Bogota starb der Foo-Fighters-Schlagzeuger Taylor Hawkins. Foto: Daniel Munoz / AFP

Nach dem Tod des Foo-Fighter-Schlagzeugers Taylor Hawkins ist die kolumbianische Polizei mit Details einer ersten toxikologischen Untersuchung an die Öffentlichkeit gegangen. Die Trauer um den Musiker ist weltweit groß.



Im Körper des Toten seien Spuren von Marihuana, Opiate und Antidepressiva gefunden worden, erklärten die Ermittler am Samstag. Der 50-jährige Hawkins war am Freitagabend in einem Hotel in Bogotá tot aufgefunden worden.

„Die toxikologische Analyse ergab vorläufig zehn verschiedene Arten von Substanzen“, darunter THC - das in Marihuana vorkommt -, trizyklische Antidepressiva, Benzodiazepine und Opioide, gaben die Ermittler bekannt. Ob die Drogen zum Tod des Musikers geführt haben, äußerten sie nicht.

Ermittlungen laufen weiter

Das Nationale Forensische Institut setze seine medizinischen Untersuchungen fort, um die Umstände zu klären, die zum Tod des Künstlers geführt haben, hieß es. Die Generalstaatsanwaltschaft werde weiter ermitteln und über die Ergebnisse zu gegebener Zeit informieren. Hawkins war am Freitag mit nur 50 Jahren auf einer Tournee in Kolumbien gestorben.

Über die Todesursache war zunächst nichts bekannt geworden. Die Generalstaatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes schrieb am Samstag auf Twitter, sie habe ein Spezial-Team mit Staatsanwälten und Ermittlern bestimmt, um die Untersuchung zu unterstützen.

Star trauern weltweit

Nach ersten Berichten hatte Hawkins über Schmerzen in der Brust geklagt, ein Krankenwagen wurde gerufen. Als dieser ankam, war Hawkins jedoch schon gestorben. Am Samstag bestätigte das zuständige Gesundheitsamt in Bogotá den Hergang.

Die Trauer um Hawkins ist weltweit groß. Kultrocker Ozzy Osbourne (73, Black Sabbath) bezeichnete Hawkins am Samstag als „großartigen Menschen und erstaunlichen Musiker“. Er schrieb: „Wir sehen uns auf der anderen Seite - Ozzy.“



80er-Jahre-Star Billy Idol (66) zeigte auf Twitter ein Hawkins-Bild und schrieb: „So tragisch. Ruhe in Frieden“. Queen-Schlagzeuger Roger Taylor (72) verglich Hawkins„ Tod mit dem Verlust eines jüngeren Lieblingsbruders. „Er war ein freundlicher, brillanter Mann und ein inspirierender Mentor für meinen Sohn Rufus und der beste Freund, den man haben kann.“ Auch der ehemalige Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr (81) sprach Hawkins“ Familie und Bandkollegen sein Beileid aus.



Beim Lollapalooza Festival Brasilien ist die US-Sängerin Miley Cyrus bei einer Würdigung des überraschend in Kolumbien verstorbenen „Foo Fighters“-Schlagzeugers Taylor Hawkins in Tränen ausgebrochen. Hawkins sei der erste gewesen, der sie angerufen habe, nachdem ihr Flugzeug in Paraguay von einem Blitz getroffen worden war, sagte die 29-Jährige am Samstag (Ortszeit), wie im brasilianischen Fernsehen zu sehen war. Sie widmete ihm den Song „Angels like You“.



Und auch die deutsche Musikwelt nimmt Abschied. „Die @foofighters sind eine unserer absoluten Lieblingsbands, die uns seit ihrer Gründung immer wieder begeistert haben“, schreiben „Die Toten Hosen“ auf Twitter.



Autor und Komiker Bastian Bielendorfer zeigt sich erschüttert: „VERDAMMT #TaylorHawkins ist tot“, schreibt er auf Twitter. „Einer der coolsten und fanfreundlichsten Drummer und Rockstars aller Zeiten. Und der beste Freund von Dave Grohl, dem wohl besten Typ des Rock. Gute Reise Taylor, danke für Mio Menschen, die deine Arbeit berührt hat. So auch mich.“



Autor und Moderator Micky Beisenherz erinnert sich an einer seiner schönsten Momente: „(...) der, als #TaylorHawkins beim Foo Fighters-Gig ‘Under pressure‘ sang. Diese pure Lust.“ Der Rockstartod in einem Hotel in Bogotá sei traurig wie stilecht.



Der frühe Tod dieses US-Musikers mit 50 erinnert nun erneut an den Aderlass, den die Grungerock-Generation mit vielen traurigen Fällen erleiden musste: angefangen bei Kurt Cobain (Nirvana/1994) über Layne Staley (Alice In Chains/2002) und Chris Cornell (Soundgarden/2017) bis zu Mark Lanegan (Screaming Trees/2022). Alle wurden seit Mitte der 1960er Jahre geboren und in den 90ern als junge Wilde berühmt.

afp/dpa/vr