Ingolstadt (DK) "Weltenbummler" heißt ein theatrales Projekt, das der Jugendmigrationsdienst (JMD) initiert hat, das nächste Woche an den Start geht und für das noch Teilnehmer gesucht werden.
"Weltenbummler", das klingt nach fernen Ländern und Unterwegssein, nach Neugier auf andere Sprachen, andere Menschen, andere Kulturen. Und wer reist, hat auch viel zu erzählen. Darauf setzen Karoline Schwärzli-Bühler vom JMD und die beiden Theaterpädagoginnen Nicole Titus und Daniela Richter bei ihrem Projekt, das Teilnehmer im Alter von 18 bis 30 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund ansprechen soll. "Ingolstadt ist eine multikulturelle Stadt", sagt Nicole Titus. "Viele Menschen sprechen verschiedene Sprachen und kommen aus unterschiedlichen Kulturen. " Jeder hat eine eigene Geschichte - und die soll man in Ingolstadt hören.
Nicole Titus hat ein ähnliches Projekt bereits 2010 in Kufstein realisiert. Auch dort gibt es ein Flüchtlingsheim. "Fluchtwege" hieß das Theaterstück, das sie mit Geflüchteten und Einheimischen erarbeitet hatte - über alle Sprachgrenzen hinweg. "Gerade bei Theater geht viel über Körpersprache", meint Daniela Richter vom Improtheater Gscheiterhaufen.
Für Ingolstadt planen beide kein Theaterstück, sondern einen Flashmob. Denn in erster Linie soll es um die Wahrnehmung im öffentlichen Raum gehen - mit Geschichten von hier und anderswo. "Wir denken an einen Lauf von Station zu Station. Das kann ein Brunnen oder ein Platz sein. Und an jeder Station gibt es eine kleine Performance", sagt Daniela Richter. Gemeinsam mit den Teilnehmern sollen Szenen, Lieder und Bewegungschoreografien entwickelt werden. Es gibt Stimm- und Sprechübungen. Ende Juli ist dann der Flashmob im Stadtzentrum und im Piusviertel geplant.
Das erste Treffen für alle Interessierten findet am Mittwoch, 15. Mai, um 19 Uhr im Gemeinschaftshaus des Jugendmigrationsdienstes in der Permoserstraße 69 statt. Die Proben finden dann einmal wöchentlich statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anja Witzke
