Ein wegen Corona auf den Hochsommer vorgezogenes Oktoberfest ist laut Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) keine Option. Er geht außerdem davon aus, dass nur Geimpfte Zutritt bekommen.
„Im Juli wird es kein Oktoberfest geben. Das kann ich sicher sagen. Ende August, Anfang September, das kann ich mir noch vorstellen. Voraussetzung dafür ist aber auch, dass unsere Partner, wie etwa die Polizei, das hinkriegen,“ so der Festleiter.
Nach zwei wegen Corona abgesagten Oktoberfesten arbeitet der Münchner Wirtschaftsreferent mit Hochdruck auf eine Wiesn hin. Es werde eine Wiesn 2022 stattfinden, sagte er. „Ich rechne fest damit. Wie werden mit Covid immer besser leben lernen.“
Wohl keine Wiesn für Ungeimpfte
Die Debatte über eine Vorverlegung der Wiesn läuft seit einiger Zeit. Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte Anfang Januar, im Sommer sei die Corona-Lage deutlich entspannter. „Es ist deshalb ernsthaft zu überlegen, Feste mit größeren Menschenansammlungen mehr in den Sommer zu verlegen“, sagte er kürzlich der „Bild“-Zeitung.
An der Umsetzung für eine Wiesn 2022 wird derzeit gearbeitet. Eine Wiesn für Ungeimpfte - ausgenommen Kleinkinder - könne er sich nicht vorstellen, sagte Baumgärtner der „Bild“-Zeitung. Er sieht eher ein Volksfest für Geimpfte und Genesene.
„2G würde funktionieren. 2G plus ist nicht machbar. Wir müssen mehr Kontrollstellen haben und schnell sein. Das bedeutet Kontrolle von Bändern oder QR-Codes. Aber nicht nur am Eingang, wir müssen die Kontrollen auch vorverlegen. Das ist ja digital auch alles möglich. Da müssen wir Angebote schaffen.“
Ausfall vor Corona nur in Kriegszeiten
Der bisher festgelegte Termin für das Volksfest ist vom 17. September bis 3. Oktober. 2020 und 2021 war die Wiesn wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Längere Pausen gab es in der über 200-jährigen Geschichte des Volksfestes nur in Kriegszeiten.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte im Juni vergangenen Jahres gesagt, zwei Jahre ohne Oktoberfest seien genug. Er wolle eine Wiesn 2022. Sechs Millionen Besucher und Besucherinnen aus aller Welt lockte das größte Volksfest der Welt vor der Pandemie an.
dpa
Artikel kommentieren