Innenminister
Herrmann: Internetkriminalität hat Höchststand erreicht

06.04.2023 | Stand 06.04.2023, 21:41 Uhr

Joachim Herrmann - Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern, spricht. - Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Zahl der Fälle von Internetkriminalität hat im Freistaat einen neuen Höchststand erreicht. Die bayerische Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr 45.065 Straftaten mit dem Internet als Tatmittel, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in Nürnberg bekanntgab. Das sei ein neuer Höchststand und im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ein Anstieg um 51,6 Prozent (2019: 29.717 Fälle). 2021 waren es demnach 39.469 Fälle.

«Das Risiko, in der digitalen Welt Opfer einer Straftat zu werden, ist so groß wie nie zuvor», sagte Herrmann. Zu den erfassten Fällen zählen etwa Beleidigungen in sozialen Netzwerken und Betrugsdelikte auf Auktionsplattformen.

Auch bei den sogenannten Cybercrime-Fällen im engeren Sinne verzeichnete die Polizei 2022 einen Anstieg. Bei Straftaten wie dem Ausspähen von Daten, dem Einsatz von Schadsoftware und Computersabotage stieg die Zahl der Fälle auf 15.889. Im Vergleich zu 2019 ein Anstieg um 10,2 Prozent (2019: 14.420, 2021: 15.344).

Um in solchen Fällen zu ermitteln, gibt es laut Herrmann in Bayern mittlerweile mehr als 400 IT-Spezialisten bei der Polizei. In diesem Jahr sollen 20 weitere IT-Kriminalisten hinzukommen. Das Polizeipräsidium Oberfranken erprobt nach Angaben des Innenministers zudem derzeit den mobilen Einsatz eines vollwertigen IT-Forensiklabors. Darin sind demnach alle Geräte zur digitalen Beweissicherung sowie spezielle Arbeitsplätze enthalten, um digitale Beweise zu sichern und zu sichten.

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