„Schmutzmasche“
Erst Kleidung beschmutzen, dann ausrauben: Betrüger immer perfider

21.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:18 Uhr

Um Kontakt zu ihren Opfern aufzunehmen und sie dann auszurauben, beschmutzen Betrüger neuerdings die Kleidung der Geschädigten. −Symbolbild: Marijan Murat

In zwei Fällen versuchten unbekannte Täter mit einer sogenannten „Schmutzmasche“ an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Die Kriminalpolizei warnt vor dieser Betrugsart.



Bei der vorliegenden Betrugsmasche beschmutzen die Täter die Bekleidung ihrer ausgewählten Opfer, um Kontakt zu den Personen aufzunehmen. In zwei Fällen reagierten die angesprochenen Personen sehr gut, dass es zu keinem materiellen Schaden kam.

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Am vorletzten Montag gegen 12 Uhr sprachen mehrere Unbekannte - insgesamt vier Personen, darunter eine Frau - den Geschädigten in einem Parkhaus in der Katharinengasse an und machten ihn auf einen Fleck auf seinem Jackett aufmerksam. Der Herr ignorierte dies vorerst. Die Täter platzierten dann offensichtlich Bargeld auf dem Boden platzierten, um so noch einmal Kontakt herstellen zu können.

Unbekannter lenkte das Opfer ab

Während ein Unbekannter mit dem Mann sprach, versuchte ein weiterer Täter in den Innenraum des geparkten Fahrzeugs zu gelangen, um dort aufbewahrtes Bargeld zu entwenden. Augenscheinlich gelang dies jedoch nicht, da kein Entwendungsschaden festgestellt wurde.

In einem zweiten Fall hob die Geschädigte am vorletzten Dienstag bei einem Kreditinstitut einen höheren Bargeldbetrag ab und begab sich zu einem Drogeriemarkt in der Königstraße. Das Geld hatte sie in einem Kuvert in ihrer Handtasche verstaut. Gegen 11:45 Uhr wurde sie im Geschäft auf Schmutz an ihrer Hose und Jacke angesprochen und hierdurch abgelenkt.

Täter spähten ihre Opfer wohl aus

Die Täter gaben ihr zudem Taschentücher, um den Fleck beseitigen zu können. Währenddessen entnahm eine weibliche Unbekannte den Umschlag aus der Handtasche der Frau, was diese jedoch sofort bemerkte. Als die Geschädigte laut nach der Polizei rief, ergriffen die Personen die Flucht. Das Kuvert ließen sie zurück.

Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass die späteren Opfer bereits beim Abheben größerer Mengen Bargeld ausgespäht und verfolgt werden. Die Täter beschmutzen unbemerkt die Kleidung und nehmen dann hierüber Kontakt auf.

Die Beamten haben in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen und warnen vor dieser Betrugsmasche. Zudem werden Zeugen gesucht, die bezüglich der genannten Fälle auffällige Beobachtungen gemacht haben. Diese werden gebeten, unter der Rufnummer 0911 2112-3333 Kontakt zum Kriminaldauerdienst aufzunehmen.

− jed