Ingolstadt
Neun weitere ICE-Halte angeregt

Brief an die Bahn: CSU-Abgeordneter Brandl will Angebote am Hauptbahnhof Ingolstadt verbessern

14.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:58 Uhr
Dieser ICE hält am Ingolstädter Hauptbahnhof, viele andere fahren noch immer durch. −Foto: Richter

Ingolstadt (DK) Wer mit der Bahn pendelt, freut sich über jede zusätzliche Verbindung. 48 ICE-Züge halten täglich am Hauptbahnhof Ingolstadt, 45 weitere rauschen jedoch einfach durch. "Da ist noch viel Luft nach oben", findet der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU) und regt bei der Bahn neun weitere Stopps an.

Mit Einführung des Winterfahrplans im vergangenen Dezember hatte die Deutsche Bahn (DB) ihr Angebot in Ingolstadt zwar erweitert und zwei zusätzliche ICE-Halte nach Berlin eingeführt. Allerdings bedeutete das nur eine teilweise Kompensation der Änderungen im Vorjahr, als das Verkehrsunternehmen gleich drei Verbindungen mit den schnellen Zügen gestrichen hatte. München-Pendler reagierten im vergangenen Sommer und Herbst zudem verschnupft, weil die Abfahrtszeiten einiger ICE-Verbindungen von der Landeshauptstadt nach Ingolstadt am späten Nachmittag oder frühen Abend verschoben, zeitweise gestrichen oder über Augsburg geführt worden waren, wie unter anderem ein 50-jähriger Ingolstädter berichtete. Er lieferte auch gleich Fahrplanauszüge zur Bestätigung seiner Kritik.

Die Bahn hatte Besserung gelobt und bisher Wort gehalten: "In den letzten Monaten hat es mit dem Angebot sehr gut geklappt", bestätigte der Pendler unserer Zeitung am Dienstag. "Die Streichungen sind immer dann entstanden, wenn auf der Stecke irgendwo Baumaßnahmen durchgeführt wurden. In diesem Fall fällt Ingolstadt wohl immer als erstes aus dem Fahrplan." Der 50-Jährige begrüßt daher den Vorstoß von MdB Reinhard Brandl, für zusätzliche Verbindungen gerade im Feierabendverkehr zu kämpfen.

Neun weitere ICE-Stopps in Ingolstadt hat der CSU-Politiker in einem Schreiben an die Bahn angeregt, aber "ganz besonders wichtig ist mir der ICE 526 mit Abfahrt um 17.51 Uhr in München und Ankunft um 18.26 Uhr in Ingolstadt", sagt Brandl. "Damit hätten Berufstätige eine zusätzliche Option zu den bisherigen Angeboten mit dem ICE 582 mit Abfahrt in München um 17.19 Uhr und dem ICE 782, der dort um 18.19 Uhr losfährt." Es würde den Berufsverkehr deutlich entzerren, glaubt er.

Der Ingolstädter Bundestagsabgeordnete hat die neun zusätzlich gewünschten ICE-Stopps am Ingolstädter Hauptbahnhof auch unter dem Aspekt ausgesucht, dass die Deutsche Bahn mit dem bis 2030 anvisierten Deutschland-Takt mit häufigeren und besseren Verbindungen sowie optimierten Anschlüssen an Attraktivität gewinnen möchte. "In Ingolstadt können wir dieses Ziel schon viel eher erreichen", glaubt Brandl. Folgende Züge in Richtung Norden sollen deshalb laut seiner Anregung zusätzlich in der Schanz halten:

ICE 726 mit Ankunft in Ingolstadt gegen 8.30 Uhr, verbunden mit der Entkoppelung des bis Nürnberg angehängten ICE 1006. "Mit diesem Halt wäre der Halbstundentakt im morgendlichen Berufsverkehr Richtung Nürnberg zwischen 5 und 11 Uhr erreicht", schreibt Brandl an die Deutsche Bahn.

ICE 622 mit Ankunft in Ingolstadt gegen 15.26 Uhr. "Derzeit klafft im Fahrplan werktags eine Lücke zwischen 14.31 und 16 Uhr, die man mit einem Halt des ICE 622 schließen könnte."

ICE 526 mit Ankunft in Ingolstadt gegen 18.26 Uhr.

ICE 524 mit Ankunft in Ingolstadt gegen 19.27 Uhr. "Im Paket mit dem ICE 526 wäre der Halbstundentakt zwischen 17 und 19.30 Uhr erreicht."

ICE 1700 mit Stopp in Ingolstadt gegen 20.31 Uhr. "Mit diesem Halt erreichen wir das Ziel dreier täglicher Direktverbindungen nach Berlin in beide Richtungen", sagt Brandl.

In Richtung Süden will er mit dem ICE 521 (Halt in Ingolstadt gegen 8.29 Uhr) zur Verbesserung des Angebots für Bahnreisende aus Eichstätt, dem ICE 523 (Halt gegen 9.33 Uhr), dem ICE 527 (Halt gegen 11.29 Uhr) und dem ICE 723 (Halt gegen 19.33 Uhr) die Verbindungen am Ingolstädter Hauptbahnhof verbessern - letzterer würde die Lücke im Halbstundentakt zwischen 18 und 21 Uhr für München-Heimfahrer schließen.

Die Vorschläge liegen nun bei der Deutschen Bahn. Im April will das Unternehmen sich gegenüber Brandl und der Stadt Ingolstadt zur Machbarkeit äußern.

Horst Richter