DK-Gesundheitsserie
Sieben Tipps: So schützen Sie sich vor dem Coronavirus

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02.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:50 Uhr
WHO und RKI geben Tipps, wie man sich vor einer Coronavirus-Infektion schützen kann. −Foto: Heiko Wolfraum

Die Sorge vor dem Coronavirus rückt näher: Italien als das Land mit den bisher meisten erfassten Fällen in Europa hat drastische Maßnahmen zur Eindämmung des Sars-CoV-2-Virus und der Krankheit Covid-19 umgesetzt. Auch in Deutschland wird über Maßnahmen diskutiert. Einen Impfstoff gibt es noch nicht und wird es auch vor Jahresende nicht geben, sagt der Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. Wir haben für Sie die wichtigsten Tipps der Experten des RKI und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesammelt.

 

Das kann der Einzelne tun, um sich bestmöglich zu schützen:

1. Beachten Sie die Husten- und Niesetikette
Wie bei vielen anderen Atemwegsinfektionen wird auch das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) hauptsächlich per Tröpfcheninfektion übertragen. Um keine Krankheitserreger weiterzuverbreiten und andere vor einer Ansteckung zu schützen, sollten Erkrankte deshalb die Regeln der sogenannten Husten-Etiquette beachten, die auch beim Niesen gilt:
- Benutzen Sie Einwegtaschentücher und verwenden Sie diese auch nur einmal.
- Ist kein Taschentuch griffbereit, sollten Sie sich beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und sich dabei von anderen Personen abwenden.

2. Halten Sie Abstand
Halten Sie ausreichend Abstand zu kranken Menschen. Das RKI empfiehlt einen Abstand von ein bis zwei Metern. Doch auch umgekehrt: Halten auch Sie selbst beim Husten oder Niesen mindestens einen Meter Abstand von anderen Personen und drehen Sie sich weg. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten.

3. Achten Sie auf eine gründliche Händehygiene
Im Alltag müssen die Menschen ihre Hände zwar nicht ständig mit einem Desinfektionsmittel einreiben, sie sollten sie aber regelmäßig und gründlich mit Seife waschen.

4. Fassen Sie sich möglichst nicht ins Gesicht
Vermeiden Sie es, Augen, Nase und Mund zu berühren, rät die WHO. Denn unsere Hände berühren den ganzen Tag über zahlreiche Oberflächen und können so Viren aufnehmen. Sind die Hände einmal kontaminiert, werden Viren bei einer Berührung ganz leicht an Mund, Nase und Augen übertragen und können so weiter in den Körper eindringen.

5. Gehen Sie frühzeitig zum Arzt
Hören Sie genau auf ihren Körper und bleiben Sie zu Hause, wenn Sie sich nicht gut fühlen, rät die WHO. Lassen Sie sich von einem Arzt durchchecken, wenn Sie Fieber, Husten oder Probleme bei der Atmung haben.

 

6. Lassen Sie sich gegen Grippe impfen
Zwar wird es laut Lothar Wieler, Chef des RKI, so schnell keinen Impfstoff gegen das Coronavirus geben. Wer sich gegen die Grippe impfen lässt, helfe aber dabei, das Gesundheitswesen zu entlasten. Und ältere Menschen können sich gegen Pneumokokken impfen lassen.

7. Dann ist ein Mundschutz sinnvoll
Viele Menschen in der Region rüsten sich für eine etwaige Epidemie. So ist in einigen Baumärkten und Apotheken kaum mehr ein Mundschutz zu bekommen. Doch nicht in jedem Fall ist ein solcher auch sinnvoll. Laut RKI gibt es keine hinreichende Gewissheit, dass sich das Ansteckungsrisiko signifikant reduziert, wenn eine gesunde Person einen Mundschutz trägt. Die WHO geht sogar noch weiter: Das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, könne ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen. Die zentralen Hygienemaßnahmen wie eine gute Händehygiene würden dann gerne vernachlässigt.

Sinnvoll kann das Tragen eines Mundschutzes dagegen bei bereits an einer Atemwegserkrankung erkrankten Personen sein - um das Ansteckungsrisiko für andere Menschen zu verringern. Doch die optimale Wirksamkeit wird laut RKI nur erreicht, wenn der Mundschutz auch korrekt getragen wird: er muss eng anliegen und bei Durchfeuchtung gewechselt werden.

Video (Englisch): Das raten Experten der WHO

 


Das Robert Koch-Institut erfasst kontinuierlich die aktuelle Lage, bewertet alle Informationen und schätzt das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland ein. Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung wird in Deutschland aktuell (Stand: 28. Februar) als gering bis mäßig eingeschätzt. Eine weltweite Ausbreitung des Erregers ist wahrscheinlich, heißt es.

Das RKI und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben Webseiten eingerichtet. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es Tipps auf Englisch. Für Fragen hat auch die Krankenkasse Barmer eine kostenlose Hotline (?0800/8484111) eingerichtet. Sie ist rund um die Uhr erreichbar.