Schon der Klang einer ins Schloss fallenden Autotür kann über Sympathie oder Antipathie gegenüber dem Modell entscheiden. Für Gefallen sorgen satte und solide klingende Türschließgeräusche ohne hohe Frequenzen. Solche Klänge im und am Pkw werden über Jahre komponiert, erklärt Dr. Maurice Claessens, Fahrzeugakustiker bei Opel anlässlich eines Akustik-Workshops in Rüsselsheim. Ingenieure und Experten für Geräusche, Vibrationen und Rauigkeit simulieren Töne am Computer und feilen an der Abstimmung in der Praxis.
Ein neues Modell trägt neben gewünschten Klängen auch ein ganzes Paket an Dichtungs- und Isolierungsmaßnahmen in sich, damit der Autofahrer auch nur die extra für ihn ausgewählten Komponenten-, Straßen- und Motorgeräusche wahrnimmt. Im Falle des neuen Opel Astra hat die Geräusch- und Klangkomposition der Techniker bereits vor fünf Jahren begonnen. Noch bevor das endgültige Design für die Karosserie feststand, wurden die Innengeräusche berechnet und das Optimierungspotenzial erarbeitet. Später wurden die am Computer geplanten Maßnahmen in der Praxis getestet und immer weiter verbessert.
Das Ergebnis ist in diesem Fall unter anderem eine im Vergleich zum Vorgänger-Modell um sieben Prozent gesteigerte Karosseriesteifigkeit, die für mehr Ruhe im Innenraum sorgt. Dazu trägt auch die besondere Motoraufhängung bei, die bei Opel bisher allein der Mittelklasse vorbehalten war. Verringert werden konnten auch die Rollgeräusche. In der Summe liegen sie ein Drittel unter jenen des bisherigen Astra. Die von der Hinterachse ausgehenden störenden Geräusche sollen gar um 70 Prozent reduziert worden sein. In Sachen Windgeräusche, die während der Fahrt überwiegend von Türgriffen, Außenspiegeln und Scheibenwischern verursacht werden, soll der neue Kompakte mit dem Blitz im Vergleich zum Wettbewerb im oberen Drittel liegen. Zudem wurde die Fahrgastzelle durch geräuschabsorbierenden Polyester-Filz in den Türfüllungen, Dreifachdichtungen an allen Türöffnungen und einen verbesserten schalldämmenden Dachhimmel ausgestattet. mid
