Lampertshofen
Von Lebenslust statt Alltagsfrust

Tag der aktiven Landfrau in Lampertshofen mit rund 140 Teilnehmerinnen und motivierendem Vortrag

25.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:05 Uhr
Mit einem schmackhaften Frühstücksbüffet starteten 140 Landfrauen aus dem ganzen Landkreis in den Tag der aktiven Landfrau in Lampertshofen, dessen Höhepunkt ein Vortrag zum Thema "Lebenslust statt Alltagsfrust" war. −Foto: Hammerl

Lampertshofen (SZ) Gut gehen ließen es sich rund 140 Landfrauen aus dem ganzen Landkreis beim Tag der aktiven Landfrau in Lampertshofen. Was ganz im Sinne der Referentin Erna Amann war, die einen motivierenden Vortrag zum Thema "Lebenslust statt Alltagsfrust" hielt.

Der endete mit zwei kleinen Übungen für den Alltag, zum einen 30 Sekunden den Nächstbesten anzulächeln; und einer weiteren, die sich beim Schlangestehen an der Supermarktkasse vielleicht nicht unbedingt ganz so gut eignet, wie die Frauenreferentin für Landfrauen- und Frauenbundveranstaltungen scherzhaft anmerkte. Wer den Zeigefinger zwischen die Zähne klemmt, bringt automatisch seine Mundwinkel nach oben. Was auch der Sinn des Lächelns sei, denn "wenn die Mundwinkel nach oben zeigen, denkt das Gehirn, dass es uns gut geht und schüttet noch mehr Glückshormon aus", erklärte sie.

Amann hatte praxisnahe Beispiele gebracht, um ihre Botschaft rüberzubringen, wie sich mehr Lebenslust in den Alltag bringen lasse. Wichtig sei, kleine Glücksmomente zu genießen und sich mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens zu nehmen. So könne man ein Glückstagebuch führen, in dem man abends kurz auf die guten Dinge des Tages zurückblickt oder eine Reise genießt, von der sich eine Zeit lang zehren lasse. Ganz wichtig sei, eigene Entscheidungen zu treffen, statt fremdbestimmt zu handeln. Als Hausaufgabe gab sie den Frauen mit, beim Heimkommen den Ersten anzulächeln, der ihnen entgegenkommt, selbst wenn der ein verwundertes "Was ist denn los, Mama?" von sich gebe.

Primär ist der Tag der aktiven Landfrau - früher Tag der jungen Landfrau genannt - als zwangloses Treffen angelegt, ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Nicht zu unterschätzen aber ist wohl auch das Referat, das viele als Grund für ihre Teilnahme angaben. Und natürlich das reichhaltige Frühstücksbüffet, das vom Müsli über Räucherlachs bis zum Spiegelei mit Bacon alles bereithielt, was Herz und Gaumen begehrten.

Stellvertretende Kreisbäuerin Gisela Steib vertrat Kreisbäuerin Regina Plöckl, die mit ihrem Mann in Bad Griesbach zum Wellnessurlaub weilte. "Das gönnen wir ihr von Herzen", meinte Steib, "aber wir haben es hier auch nicht ganz schlecht getroffen."

Das sah nicht nur sie so. "Ich bin wegen des guten Essens hier", sagte Maria Fischer aus Weidorf lachend, Brigitte Gschwender zeigte sich "gespannt, was danach kommt". Auf den Vortrag freute sich Ingrid Krämer, stellvertretende Ortsbäuerin aus Bergen. "Hier gibt es immer sehr interessante Referate", sagte sie, zudem sei ihr wichtig, mal raus von zu Hause zu kommen und nicht nur zuhören zu müssen, sondern auch Zeit zu haben, sich mit anderen auszutauschen. Das große Einzugsgebiet - die Frauen waren aus nahezu allen Orten im Landkreis gekommen, sah sie als gute Chance, sich untereinander besser zu vernetzen.

"Wir sind immer dabei", verriet Ortsbäuerin Michaela Winter aus Hörzhausen, schwärmte von interessanten Referatsthemen und der Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen. Sie sei hier, "damit ich mal einen Vormittag meine Ruhe habe", ergänzte Gabi Schwarzbauer aus Hohenried lachend, und natürlich, um ausgiebig mit ihrer Nachbarin zu reden. Maria Dietrich gehört zwar nicht zu den organisierten Landfrauen, begleitete Schwarzbauer aber bereits zum wiederholten Mal. Auch sie reizte das Referatsthema. "Ich weiß zwar nicht, ob das Leben danach wirklich besser wird, aber irgendetwas nehme ich sicher mit, was ich zu Hause umsetzen kann", meinte sie.

Nicht aus der Ruhe bringen ließ sich der jüngste Teilnehmer. Der fünf Monate alte Anton war Hahn im Korb und genoss es, die Mama allein für sich zu haben. Denn sein großer Bruder, mit zwei Jahren schon recht mobil, musste daheimbleiben. "Der bleibt nicht sitzen", verriet Gabriele Braun, stellvertretende Ortsbäuerin aus Seiboldsdorf. Sie wartete in Ruhe den ersten Ansturm aufs Büfett ab, um Anton ihren Tischnachbarinnen anzuvertrauen und dann in aller Ruhe selbst ihr Frühstück zu holen.

Andrea Hammerl