Eichstätt
Kinder lesen für Kinder

"Die Schule der magischen Tiere" mit Margit Auer - ein Spaziergang zum 10. Band

25.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:10 Uhr
Fleißig am Proben sind die Schüler für die szenischen Lesungen der "Schule der magischen Tiere" im Kolpingssaal. Die Premiere ist am Dienstag. −Foto: Meßner

Eichstätt (EK) Die Kinderbücher "Die Schule der magischen Tiere" der Eichstätter Schriftstellerin Margit Auer werden mit großer Begeisterung von vielen Kindern gelesen. Begleitet von der Autorin und Akteuren der Eichstätter Kinderbühne dürfen viele Schulklassen aus dem Landkreis Eichstätt am Dienstag und Donnerstag spannende szenische Lesungen aus den Büchern erleben.

Längst sind alle Vorstellungen im Kolpingssaal restlos ausverkauft. Dieses vernetzte Projekt öffnet Fenster in die Welt des Lesens, die von vielen Kindern gar nicht mehr betreten wird. Margit Auer betont ihre Vorfreude mit den Worten: "Eine Premierenlesung ist immer spannend - diesmal aber wird es besonders aufregend. Ich freue mich schon jetzt riesig darauf, mit all den Kindern auf der Bühne zu stehen. Ein großartiges Experiment!"

Beim Blick auf die Proben in den einzelnen Arbeitsbereichen, in denen sich mehr als 70 Kinder unterschiedlicher Altersgruppen und Schulen begegnen, sind Teamgeist, Freude am Miteinander und Vorfreude auf das noch nicht "Fassbare" spürbar. So begeben sich die einzelnen Gruppen auf unterschiedlichen Wegen zum gemeinsamen Ziel.

Für Angelika Süß und Georg Fieger, die das Bühnenbild konzipiert haben, "steht von Anfang an Reduktion im Fokus". Im Zentrum der Bühne wird ein überdimensionales Fenster stehen, das Kinder der Jugendkunstschule unter der professionellen Leitung von Susanne Kerscher mit Zeitungsfragmenten beklebt und in leuchtenden Rottönen gestaltet haben. "Dieses Fenster ermöglicht einen Ein- und einen Durchblick und verweist mit der Schriftstruktur der Zeitungen auf den Zauber des geschriebenen Wortes", erläutert Angelika Süß. Es eröffnet für den, der sich darauf einlässt, den Blick in die "wundervolle Welt des Lesens".

Susanne Kerscher beobachtete ihre Zöglinge im Bühnenbau mit Freude: "Es ist eine Gruppe, der vor allem die haptischen Arbeitsschritte, wie das Verkleistern der Bühnenbildelemente und das anschließende Bemalen, oft mit ganzem Körpereinsatz, am meisten Spaß bereitet."

Auch beim Arbeitsbereich "Lesen" ist eine Gruppe zusammengewachsen, deren Mitglieder sich auf unterschiedliche Weise mit Hilfe von Studenten der Universität Eichstätt unter der Leitung von Kristina Schmitt (Fachbereich Deutsch/Didaktik) gegenseitig unterstützten. "Ziel des Projekts ist es, den Kindern die Welt der Literatur erfahrbar zu machen und ihnen einen Zugang zum Lesen zu ermöglichen", erklärte Schmitt. "Die Kinder lesen gemeinsam im Dialog, fühlen sich in die Figuren und Szenen hinein und unterstützen sich gegenseitig dabei, die verschiedenen Rollen authentisch vorzutragen. Die Kinder nehmen das gemeinsame Lesen sehr ernst und freuen sich am meisten über die Redeanteile der magischen Tiere, die man besonders gut mit Leben füllen kann - zum Beispiel, wenn die Schildkröte Henrietta sich mal wieder verliest oder der stolze Kater Karajan im Rampenlicht stehen will.

Auch Marco Fuhrmann aus der Förderschule Eichstätt war an dem Projekt beteiligt: "Man lernt neue Schüler kennen. Das Lesen macht Spaß, fördert die Fantasie und man kann sich die Geschichten besser vorstellen. Durch unsere Vorführung bereiten wir den Zuschauern Freude, und das gefällt mir auch."

Vokalbildung mit heraushängenden Zungen, Singen als Bogen spannender Indianer, Pausen mit Muffins und viel Bewegung - so in etwa könnte man die Proben des Chors in der Montessori-Schule Eichstätt zusammenfassen. Sebastian Bleitzhofer: "Das Singen gemeinsam mit den anderen Kindern macht einfach richtig Spaß. Die Chorleiter bringen uns passende Körperhaltung und Mundstellung bei, damit die Töne schön und sauber bei den Zuhörern ankommen. Ich freue mich schon sehr auf die Aufführungen!" Auch Simon Pintzka singt im Chor mit. "Obwohl wir Chorkinder uns am Anfang alle nicht kannten, sind wir schnell eine Gemeinschaft geworden und freuen uns jede Woche auf die Probe. Das viele Proben ist zwar anstrengend, aber ich bin mir sicher, dass sich die Mühe auf jeden Fall lohnt!", sagte er.