Schiltberg
Schiltberg investiert 1,3 Millionen

"Das können wir nicht aus der Portokasse zahlen": Gemeinde kalkuliert mit Darlehen

16.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Schiltberg (SZ) Der Schiltberger Gemeinderat beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Investitionsprogramm zum Haushalt 2017 und der Finanzplanung bis 2020. Demnach sind für das laufende Jahr Investitionen von rund 1,3 Millionen Euro vorgesehen.

An Zuschüssen erwartet man über 220 000 Euro. Der Durchschnittsbetrag der Investitionen in der Weilachtalgemeinde lag in den Jahren 2008 bis 2016 bei jährlich 699 000 Euro.

Mit dem Neubau des Gemeindeverwaltungsgebäudes samt Feuerwehrhaus ist die höchste Ausgabe verbunden. Insgesamt kalkuliert man dafür 1,6 Millionen Euro. Der staatliche Zuschuss beläuft sich voraussichtlich auf 110 000 Euro. Der Aufwand für das laufende Jahr beträgt 600 000 Euro (Rohbau, Dach, Fenster).

Die weiteren wesentlichen Ausgaben setzen sich für dieses Jahr wie folgt zusammen: Die Verbindungsstraße von Metzenried nach Junkenhofen wird saniert. 60 000 Euro sind für den Deckenüberzug eingeplant. Für den Grunderwerb sowie für die Baukosten des geplanten Geh- und Radweges nach Tandern werden 225 000 veranschlagt. 115 000 Euro sind noch für die Bürgerhausrenovierung zu bezahlen. Zudem schlagen die Innenhofgestaltung und Außenanlagen mit 76 400 Euro zu Buche. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei 600 000 Euro. Die Direktion für ländliche Entwicklung in Krumbach überweist dazu insgesamt 200 000 Euro an Zuschuss.

Für den Bauhof soll ein Bagger oder eine Zugmaschine sowie ein Kleintraktor zum Gesamtpreis von 60 000 Euro angeschafft werden. 76 500 Euro plant man für einen allgemeinen Grunderwerb ein. Zudem sind noch Ausgaben vorgesehen für die Geräte- und Ausrüstungsanschaffung der Feuerwehren, das Kinderhaus, die Asphaltierung des Gehweges in Rapperzell, die Asphaltierung der Zufahrt zum Hofberg (Hofbergverein beteiligt sich), die Straßenbeleuchtung, die Hochwasserschutzmaßnahmen, die Kanalsanierungen, die Kläranlage und die Vereinsheimerweiterung in Ruppertszell.

"Wir benötigen in den kommenden drei Jahren Darlehen in Höhe von 600 000 Euro", sagte Bürgermeister Josef Schreier. "Man muss berücksichtigen, dass in jüngster Vergangenheit viele Baumaßnahmen verwirklicht wurden und weitere anstehen. Das können wir nicht aus der Portokasse bezahlen", fügte der Gemeindechef hinzu. Dritter Bürgermeister Fabian Streit ergänzte dazu mit Blick auf die Baumaßnahmen: "Den günstigen Zinssatz müssen wir nutzen."

Bürgermeister Josef Schreier meinte zudem, dass die Gemeinde auch Pflichtaufgaben habe. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird dennoch weiterhin deutlich unter dem Bayernschnitt liegen. "Das können wir schon verantworten", resümierte das Gemeindeoberhaupt.

Geschlossen stimmten die Räte dem Gesamtansatz für diese Investitionen im Vermögenshaushalt zu. Nunmehr ist der Entwurf des Haushaltsplanes auf der Grundlage des Investitionsprogramms zu fertigen.