Schrobenhausen
Schrobenhausens erster Citymanager macht einen Karrieresprung

<DK-XY_trifft>SZ TRIFFT</DK-XY_trifft> André Köhn, der Bezirksgeschäftsführer des schwäbischen Einzelhandelsverbandes in Augsburg geworden ist

10.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:41 Uhr
Vertritt nun die Interessen des schwäbischen Einzelhandels: Der erste Schrobenhausener Citymanager, André Köhn, ist mittlerweile zum Bezirksgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes in Schwaben aufgestiegen. −Foto: HBE

Schrobenhausen (SZ) Er war der erste, der in Schrobenhausen den Titel Citymanager trug - André Köhn. Inzwischen hat der 39-Jährige Karriere in Schwaben gemacht. Köhn ist in Augsburg Bezirksgeschäftsführer des Handelsverbandes Bayern (HBE) geworden. Seine beruflichen Wurzeln in Schrobenhausen hat Köhn aber nicht vergessen und kommt immer noch gerne in die Paarstadt zurück.

Vor allem seine privaten Verbindungen führen ihn immer wieder nach Schrobenhausen. So kommt es regelmäßig vor, dass Köhn Veranstaltungen in Schrobenhausen besucht. Sei es die Kochshow seines ehemaligen Arbeitgebers in der Alten Schweißerei, Ausstellungen oder auch das Schrannenfest. "Ich bin immer wieder gerne in Schrobenhausen", sagt Köhn und es klingt auch ganz selbstverständlich.

Fast direkt von der Universität in Regensburg, wo Köhn Wirtschaftsgeographie studiert hat, kam er 2007 nach Schrobenhausen. Die Aufgabe war sicherlich reizvoll, denn die Stadträte hatten sich mit Bürgermeister Karlheinz Stephan darauf verständigt, endlich ein professionelles Stadtmarketing für Schrobenhausen aufzubauen. Die Wahl der Kommunalpolitiker fiel vor elf Jahren dazu auf Köhn. Zugeschüttet mit zahlreichen Aufgaben begann Köhn ein Netzwerk aufzubauen, Veranstaltungen zu organisieren und auch zu reformieren. Manche auch neu gänzlich zu kreieren.

Das große Ziel, dass ihm damals die Kommunalpolitiker mit auf den Weg gaben, war die Gründung einer eigenen Firma für das städtische Marketing in Schrobenhausen. In Zusammenarbeit mit der - inzwischen nicht mehr existenten - Werbegemeinschaft und Vertretern der heimischen Wirtschaft wurde die Stadtmarketinggenossenschaft Schrobenhausen (SMS) auf der Taufe gehoben, deren erster Geschäftsführer Köhn wurde. Später bekam er Unterstützung durch Matthias Siebler.

Bis 2012 blieb André Köhn der SMS erhalten. In den letzten Jahren seiner Arbeit in Schrobenhausen hat er zusammen mit Stephan das Modellprojekt "Ort schafft Mitte" auf den Weg gebracht und es geschafft, dass Schrobenhausen eine der wenigen Modellkommunen für den Kampf gegen den stetigen Ladenleerstand in der Innenstadt wurde. Noch heute gehen ständig Anfragen bei der SMS von interessierten Kommunen nach dem Projekt ein.

Nach der Stadtmarketingaufbauarbeit in Schrobenhausen suchte Köhn eine neue Aufgabe in Augsburg. Bei der dortigen Industrie- und Handelskammer war Köhn als Handelsreferent tätig. Projektplanungen und Stadtentwicklung gehörten zu seinem neuen Arbeitsfeld. Und nach fünfeinhalb Jahren wechselte er jetzt erneut den Schreibtisch und das Büro.

Köhns neuer Arbeitsplatz befindet sich jetzt in der Schwäbischen Bezirksgeschäftsstelle des HBE, deren Geschäftsführer Köhn nun ist. "Wir sind sozusagen der Arbeitgeberverband des Einzelhandels in Schwaben", fasst Köhn kurz zusammen, in wessen Diensten er jetzt steht. Von Nördlingen bis Lindau, von Aichach bis Neu-Ulm sind die Mitgliedsfirmen des HBE im Regierungsbezirk Schwaben verstreut. Die Palette reicht vom inhabergeführten Einzelhandelsgeschäft bis hin zu großen Märkten. In Bayern vertritt der HBE nach eigenen Angaben etwa 20000 Mitgliedsbetriebe aller Branchen und Größenordnungen.

Neben juristischen Fragen stehen Köhn und seine Kollegen den Mitgliedsbetrieben auch in aktuellen Fragen wie Digitalisierung und Online-Handel zur Seite. Aber auch Ausbildung, Städteplanung und alles weitere, was den Einzelhandel bei seiner Existenzsicherung bewegt, ist auch ein Thema für Köhn. Oder, so sagt es Köhn: "Wir sind für die Sorgen und Nöte des Einzelhandels da." Und sich ihrer anzunehmen führt zu zahlreichen Gesprächen, die Köhn und seine Mitarbeiter führen werden. Köhn: "Ich freue mich auf die Herausforderung."

Jürgen Spindler