Pöttmes
Riesenandrang beim Oldtimertreffen

Teilnehmer und Besucher standen regelrecht Schlange in Pöttmes - Auch das Rahmenprogramm begeisterte

02.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:24 Uhr
Wilhelm Wagner
Alleine 130 Nutzfahrzeuge, Traktoren und Unimogs zählten Xaver Wanner und sein Team an der Schießstatt.       −Foto: Wilhelm Wagner

Pöttmes (SZ) Obwohl die Altersgrenze für die teilnehmenden Fahrzeuge um zehn Jahre heraufgesetzt wurde, erlebte das 22. Pöttmeser Oldtimertreffen am gestrigen Sonntag einen regelrechten Massenansturm.

Vielleicht liegt der Grund aber auch gerade in dieser Maßnahme. Jedenfalls hatten Vorsitzender Pascal Loquai und seine Mitstreiter von den Pöttmeser Oldtimerfreunden mit maximal 800 Ausstellern gerechnet.

Scheinbar wollte Petrus als Ausgleich für den verregneten Termin im Vorjahr einen Ausgleich schaffen, denn die äußeren Bedingungen waren sogar mehr als optimal und ließen die Oldtimerfans gleich in Scharen an den Moosrand strömen.

Schon zum offiziellen Start um 9 Uhr standen Autos, Motorräder und Nutzfahrzeuge an den Einlässen am Unteren Tor und der Schießstatt (für Traktoren und Lkw) regelrecht Schlange. Die als optimistisch eingestufte Maximalmarke von 800 Fahrzeugen wurde schon um genau 12 Uhr gerissen. So waren praktisch nicht nur die Ausstellungsflächen am Marktplatz und den angrenzenden Grundstücken gefüllt, sondern auch die hinzuführenden Straßen, denn ebenso zahlreich wie die Aussteller kamen Fans und Interessierte in die Marktgemeinde. Alleine 130 Nutzfahrzeuge, Traktoren und Unimogs zählten Xaver Wanner und sein Team an der Schießstatt. Hier beeindruckten auf Hochglanz polierte und detailgetreu wiederhergestellte Veteranen des Ackerbaus neben Oldtimern, denen man die bereits geleistete Arbeit förmlich ansehen konnte.

Bestens ausgelastet war diesmal auch der zur Verfügung gestellte Fuhrpark mit Tretbulldogs, auf denen sich der Nachwuchs austobte, während Papi mit Kollegen fachsimpelte. Deutlich weniger Flugrost war dann nach dem Passieren eines der beiden Tore zu sehen. Hier reihten sich durchweg herausgeputzte Automobile aneinander: verschiedenste Baujahre und unterschiedliche Modelle in fröhlicher Eintracht. Bei dem Riesenansturm kam das einweisende Personal mit dem Sortieren gar nicht hinterher. So fand sich an der Johanneskappelle ein Mercedes 170S aus dem Jahre 1952 mit seinen 52 PS direkt neben einer genau 20 Jahre jüngeren 270 PS leistenden Cobra.

Eines der sehr selten zu sehenden Stücke stellte das Mercedes 170S Cabriolet von Peter Eisenreich aus Kühbach dar. An dem braun lackierten Fahrzeug schien die Zeit vorbeigegangen zu sein: Zustand fast fabrikneu. Im Brunnenhof des Gumppenberg'schen Schlosses waren diesmal unter anderem ein Dodge Roadster von 1923, ein Alfa Spesa Baujahr 1939, ein Morris 8 von 1935 und ein Amilcar, Baujahr 1924 aus dem Besitz von Anton Kreitmair aus Obermauerbach die Stars. Fest verbunden mit dem Oldtimertreffen ist immer ein Teilemarkt als Fundgrube für Restaurateure, Tüftler und Bastler. Auch diesmal gab es von Fachliteratur über Poster und Modellfahrzeuge bis hin zur Spezialschraube für den Suchenden einiges zu entdecken. Eher weniger zu tun hatte da - vermutlich mangels vorhergehender Werbung - die erstmals beim Oldtimertreffen anwesende Verkehrswacht. Dabei hätte ein Gang mit der Rauschbrille, der Pkw-Simulator oder auch ein Reaktionstest, aber auch eine Pedelec- und Helmberatung für so manchen neue Erkenntnisse gebracht.

Am Nachmittag öffneten auch die Fachgeschäfte ihre Türen, sodass mit einem Bummel durch die Reihen der Oldtimer auch gleich ein Einkauf verbunden werden konnte.

Wilhelm Wagner