Aresing
Gute Figur vor der Kamera

360 Grad: Der Bayrische Rundfunk war zu Besuch bei der Aresinger Feuerwehr

18.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:07 Uhr
Josef Häckler (v.l.) vom BR filmt Florian Bauer, Stefan Zündl, Yannic Laslop und Dominik im Stüberl der Aresinger Feuerwehr. −Foto: Tyroller

Aresing (SZ) Es ist Abend geworden - die Aresinger Feuerwehr versammelt sich vorm Feuerwehrhaus. Eigentlich nichts Besonderes, denn schließlich gibt es jeden Monat eine solche Einsatzübung. Dieses Mal war es jedoch anders, denn der Bayerische Rundfunk hielt das Ganze filmisch fest und drehte eine sogenannte 360-Grad-Dokumentation über die Aresinger Feuerwehr.

"Vor zirka eineinhalb Monaten wurden wir angefragt", erinnert sich Stefan Zündl aus dem Vorstand der Aresinger Feuerwehr. "Die Anfrage wurde zunächst im Team besprochen und gleich freudig bejaht."

Das war aber noch nicht alles. Warum nicht die 360-Grad-Dokumentation mit einer weiteren Produktion verbinden? Gesagt, getan. Darum sollte vor der Einsatzübung auch noch ein kleiner Film über die Facebook-Gruppe "Bayrische Feuerwehren", bei der Feuerwehrmänner und -frauen aus ganz Bayern Mitglied sind, gedreht werden.

Schließlich wurde die Gruppe nicht weit weg von Aresing, nämlich in Schrobenhausen, gegründet. Richard Kern von der Schrobenhausener Feuerwehr ist derjenige, der die Gruppe vor rund fünf Jahren ins Leben gerufen hat. Zu den Dreharbeiten selbst musste er sich jedoch von seinen Mitadministroren Stefan Zündl, Florian Bauer, Dominik Beil sowie Yannic Laslop entschuldigen lassen.

Doch auch ohne ihn schienen die vier nicht groß aufgeregt zu sein. "Ein leichtes Magenknurren ist da", gibt Zündl augenzwinkernd zu. "Das liegt aber auch vielleicht einfach nur am Hunger." So empfingen die vier das Kamerateam - bestehend aus Josef Häckler und Marc Bielenberg - ganz entspannt. Nervös mussten sie auch nicht sein, schließlich wurde zunächst nichts Ausgefallenes von ihnen verlangt: einfach ganz normal verhalten und nebenbei ein paar Fragen zur Facebook-Gruppe beantworten.

So positionierten sich die vier um den Laptop, auf dem die Seite der Bayrischen Feuerwehren schon offen war, unterhielten sich ganz locker und gingen ihrer Arbeit nach, die sie auch sonst als Gruppenadministratoren erledigen. Das bedeutet zum Beispiel, Beiträge freischalten und überprüfen, sodass keine anstößigen Kommentare dabei sind.

Das ist auch gar nicht mehr so einfach wie ganz am Anfang, denn die Community ist in den gut fünf Jahren gewaltig gewachsen. "Erst kürzlich wurden die 7000 Mitglieder überschritten", erzählt Zündl stolz.

Und wozu wird die Gruppe genutzt? "Zum Beispiel zum Planen von Treffen", erklären die Admins. So besuchen sich die Feuerwehren oft gegenseitig und das werde auch über die Gruppe gemacht. Aber auch das aktuelle Projekt - der 360-Grad-Film - sei über die Gruppe besprochen worden.

Das war dann auch das Stichwort für das Filmteam vom Bayerischen Rundfunk. Der erste Dreh war im Kasten - dann konnte es mit der zweiten Aufnahme weitergehen. Dafür bereitete Bielenberg vom BR schon fleißig das Equipment vor. Und auch die anderen Mitglieder der Aresinger Feuerwehr standen schon längst in den Startlöchern.

"Wir haben uns für eine reale Einsatzübung entschieden", so Zündl. So sollte ein Verkehrsunfall nachgestellt werden, bei dem sich zwei Jugendliche verletzt haben. Das erklärte wohl auch die beiden Jugendlichen, die mit Kunstblut beschmiert vor dem Feuerwehrhaus herumliefen - es sollte schließlich realistisch aussehen.

Aber alles der Reihe nach - schließlich beginnt eine echte Einsatzübung am Feuerwehrhaus und nicht gleich am Unfallort. Rein ins Feuerwehrhaus, Umziehen, Ausrücken - das Kamerateam hielt alles filmisch fest. Im Fahrzeug wurden schon erste Anweisungen über den Unfallhergang gegeben. Am Ort des Geschehens ging es genauso routiniert weiter: Erstversorgung, Straßenabsicherung, technische Hilfeleistung. Und und und.

Natürlich wurden die Dreharbeiten ein paar Mal kurz unterbrochen, aber nur um die Kameraeinstellung zu ändern. Ansonsten funktionierte alles wie am Schnürchen. Ein paar Ausschnitte bekam die Aresinger Feuerwehr nach Drehschluss auch schon zu Gesicht. Bis zur Ausstrahlung des gesamten Films müssen sich die Feuerwehrleute aber noch ein wenig gedulden. Ein fixes Datum gibt es noch nicht, voraussichtlich soll das Ganze im November ausgestrahlt werden.

Tabea Tyroller