München
Kardinal Marx: Müssen Umgang mit Missbrauchs-Thema ändern

18.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, bei einem Gottesdienst. −Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

Im Umgang mit dem Thema Missbrauch in der katholischen Kirche hat Kardinal Reinhard Marx vor „klerikalem Gehabe“ gewarnt. Kritik dürfe nicht beiseite geschoben werden, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag in einem Gottesdienst in München.

Er forderte stattdessen dazu auf, Haltungen zu überdenken und zu verändern. Hintergrund ist eine Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland, die am Dienstag (25. September) veröffentlicht werden soll.

Die Verantwortlichen in der Kirche müssten „hinschauen, hören und Konsequenzen ziehen“, so Kardinal Marx, es werde ein schmerzvoller Prozess: „Es ist nicht einfach, sich darüber auszutauschen, aber wir dürfen der Herausforderung nicht ausweichen“. Kritik solle vielmehr als Ermutigung begriffen werden, diese Aufgabe anzupacken.

Die von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebene Missbrauchsstudie hat die Situation in der katholischen Kirche in Deutschland aufgearbeitet - mit erschütternden Ergebnissen, wie „Spiegel“ und „Zeit“ kürzlich vorab berichteten. Demnach kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass mutmaßlich 1670 katholische Kleriker zwischen 1946 und 2014 insgesamt 3677 meist männliche Minderjährige sexuell missbrauchten.

PM Erzbischöfliches Ordinariat München

dpa