Schrobenhausen
Grüngut: So geht es weiter

Landkreisbetriebe öffnen zwei weitere Wertstoffhöfe und das Kompostwerk in Königslachen ab sofort

06.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr

Am Wertstoffhof Steingriff kam es früher bisweilen zu atmosphärischen Störungen. Eigentlich sollte das Thema inzwischen vom Tisch sein; jetzt gab es dennoch wieder Beschwerden. - Foto: Petry

Schrobenhausen - Die Wertstoffhöfe im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen waren - bis auf zwei - zu.

Und dort wurden bislang weder Grüngut noch Sperrmüll angenommen. Ganz anders dagegen im Landkreis Pfaffenhofen. Dort sind seit knapp zwei Wochen die Wertstoffhöfe wieder geöffnet. Der Druck auf die Neuburger Landkreisbetriebe wächst.

Die Sonne lacht. Die Ausgangsbeschränkungen wegen des grassierenden Coronavirus lassen zumindest im eigenen Garten Rasenmähen und andere Arbeiten zu, solange niemand dem Nachbarn zu nahe kommt. Der Erfolg dieses Tuns liegt auf der Hand: ein schöner Garten. Oder besser - er liegt irgendwo im Garten: Denn das Grüngut konnte bis gestern bei den Wertstoffhöfen der Landkreisbetriebe Neuburg-Schrobenhausen nicht entsorgt werden. Das ärgerte viele Eigenheimbesitzer. Und auch die Bürgermeister wurden bereits bei Landrat Peter von der Grün (FW) deswegen vorstellig.

Gestern haben die Landkreisbetriebe reagiert, wie Chefin Mathilde Hagl auf Anfrage bekanntgibt. Neben den bisher schon geöffneten Wertstoffhöfen in Steingriff (Dienstag, Mittwoch, Freitag von 16 bis 19 Uhr, Samstag von 9 bis 12 Uhr) und Sehensander Weg in Neuburg (Montag und Dienstag von 16 bis 19 Uhr, Donnerstag von 9 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr, Samstag von 9 bis 12 Uhr), werden ab sofort drei weitere Entsorgungseinrichtungen geöffnet. Zum einen die Grüngutdeponie in Königslachen (Montag von 13 bis 17 Uhr, Donnerstag von 13 bis 17 Uhr, Freitag von 13 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 15 Uhr). Zum anderen in Neuburg der Wertstoffhof Bittenbrunn (Mittwoch von 16 bis 19 Uhr, Samstag von 9 bis 12 Uhr) sowie der Mühlrieder Wertstoffhof (Freitag von 16 bis 19 Uhr, Samstag von 9 bis 12 Uhr). "Wir sehen den großen Drang", sagt Hagl.

Andererseits appelliert die Chefin der Landkreisbetriebe an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen im Landkreis. Jeder müsse sich selber vor dem Weg zum Wertstoffhof genau fragen, ob die Entsorgung nun wirklich dringend nötig sei. Denn, so Hagl weiter, wer einen Garten besitze, finde doch bestimmt auch eine Möglichkeit, den Grünschnitt für einige Zeit zwischenzulagern. Hagls Appell geht noch weiter. Sie hofft sehr, dass nicht alle sofort die zusätzlichen Öffnungszeiten nutzen und so einen Run auf die Wertstoffhöfe und die Grüngutdeponie auslösen. Vor allem auf den Wertstoffhöfen seien die Kapazitäten für die Annahme durch die bereitgestellten Container begrenzt.

Und nicht nur das. Um die eigenen Mitarbeiter auf den Wertstoffhöfen sowie im Kompostwerk vor einer möglichen Coronainfektion zu schützen, werden die Zufahrten beschränkt. Nicht mehr als fünf Fahrzeuge sollten gleichzeitig auf den Wertstoffhöfen sein. Und ein Mindestabstand von 1,5 Meter zwischen Personen sollte selbstverständlich sein.

Vergleiche mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb in Pfaffenhofen verbieten sich für Hagl. Seit Beginn der Coronakrise hätten die Landkreisbetriebe lediglich einen Notbetrieb für die Wertstoffabgabe aufrechterhalten. Die Sicherheit der Entsorgung des Abfalls aus dem täglichen Leben sei durch die Müllabfuhr sowie die Gelbe Tonne immer gewährleistet gewesen. In Pfaffenhofen dagegen gebe es die Gelbe Tonne nicht, sondern lediglich den Gelben Sack, der direkt zu den Wertstoffhöfen gebracht werden müsse.

SZ