Verboten, nicht empfohlen

06.04.2020 | Stand 12.03.2021, 3:34 Uhr

Zum Artikel "Gefragt ist vor allem Solidarität", DK vom 4./5. April:Den Äußerungen von Pfarrer Hechtel kann ich nicht ganz folgen und möchte Folgendes anmerken: Pfarrer Hechtel hat recht, niemand kann den Christen den Gottesdienst verbieten, wie in der römischen Kaiserzeit, und das will und tut auch keiner.

Was derzeit verboten ist, ist ohne wichtigen Grund das Zuhause zu verlassen und Versammlungen zu besuchen. Somit sind Gottesdienste, wie wir sie am Sonntagvormittag gewohnt waren, derzeit untersagt, und das ist meiner Meinung nach keine Empfehlung, sondern Gesetz. Möglich ist nur der Besuch geöffneter Kirchen allein oder mit einem Angehörigen aus dem eigenen Haushalt zum Beten. Es finden aber auch jetzt evangelische Gottesdienste statt, so am Ostersonntag um 9.30 Uhr im ZDF und in vielen Rundfunkprogrammen. Auch haben viele Kirchengemeinden auf ihren Internetseiten spezielle Angebote für diese Zeit. Zum Beispiel gibt es auf der Seite kirchenraum-ingolstadt. de Gottesdienste und Segnungen aus dem Dekanat Ingolstadt. Nachdem mir ein Mönch auf Athos versichert hat, dass seine Reliquie auch in Amerika wirkt, wenn er nur ein Foto dorthin sende, bin ich überzeugt, dass auch der Segen, den wir über den Bildschirm oder Lautsprecher erhalten, wirksam ist, wenn wir ihn mit gläubigen Herzen empfangen. Was uns natürlich in dieser Zeit fehlt, ist die Gemeinschaft mit anderen Kirchenbesuchern. Aber da geht es uns nicht anders als vielen anderen, die sich in ihren Vereinen, VHS-Kursen, Freundeskreisen oder am Stammtisch regelmäßig treffen. Da bleibt nur, was Paulus in seinem Römerbrief geschrieben hat: "Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig im Trübsal und beharrlich im Gebet. "

Reinhard Baumann,

Altmannstein