Schrobenhausen
Ein hochkomplexes Netz aus Beziehungen

14.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:30 Uhr

Schrobenhausen (hbu) Der offizielle Teil des Festes wurde durch die Weihe des Logistikzentrums abgeschlossen.

Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler und Pfarrer Gerhard Rupprecht hielten einen ökumenischen Gottesdienst ab. In der Predigt betonte Rupprecht die Bodenhaftung des Unternehmens und die Bedeutung von guten Beziehungen untereinander: "Im Logistikzentrum vereint sich das Wissen von ganz vielen Menschen, das ist ein hochkomplexes Netz aus Zusammenhängen und Beziehungen. "

Wie komplex die Zusammenhänge sind, davon konnten sich dann die Besucher ab mittags selbst überzeugen - und das taten sie in einem Ausmaß, mit dem die Organisatoren kaum selbst gerechnet hatten. So wurden zwischen zwölf und zwei Uhr 700 Hendl, 700 Currywürste und 250 Portionen Käse mit Breze ausgegeben - und das Mittagsgeschäft lief noch weiter. Im kleinen Zelt nebenan konnten sich Kinder schminken lassen oder in Planschbecken spielen, die allerdings nicht mit Wasser, sondern randvoll mit Stärke gefüllt waren. Das machte offensichtlich Riesenspaß, denn es wurde reichlich gebuddelt und gesiebt.

Draußen auf dem Gelände waren Informationsstände und Landmaschinen aufgebaut, drinnen gab es einen Überblick über die verschiedenen Stärkearten und über Lebensmittelprodukte, in denen diese zu finden sind. Außerdem hatten die Gäste die Gelegenheit, an natürlich kostenlosen Führungen durch das neue Logistikzentrum oder einer Rundfahrt über das bestehende Werksgelände teilzunehmen - vorausgesetzt, man hatte sich rechtzeitig am Vormittag Karten reserviert, denn um viertel vor zwei gab es gerade mal noch einen einzigen von insgesamt 550 Plätzen bei der Werksrundfahrt. Da waren die 250 Karten für die Besichtigung der Verladung und die 400 Karten für die Führungen im neuen Logistikzentrum schon vergeben.

Wer sich einen Platz gesichert hatte, konnte sich freuen, denn Mitarbeiter wie zum Beispiel Werkleiter Joachim Kreuzer informierten mit vielen interessanten Fakten rund um die Abläufe im Logistikzentrum. 25 bis 30 Stärkegruppen gebe es im Lebensmittelbereich. Diese werden im bisherigen Werk produziert und dann mittels Druckluft durch Metallrohre von dort in die Silos des neuen Zentrums geblasen, die einen Durchmesser von vier Metern und eine Höhe von elf Metern haben.

Überhaupt läuft der ganze Transport der Stärke innerhalb der Anlage auf pneumatischem Weg. Im Lebensmittelbereich werde die Stärke vor allem als Sackware oder in Bigpacks abgenommen. Dafür brauche man die Abfüll- und Verpackungsanlage, die sich einer der Hallen des neuen Zentrums befindet. Hier wird mit modernen Maschinen nahezu vollautomatisch die Stärke in die Verpackungen eingeblasen, die Säcke verschlossen, auf Paletten verpackt und diese werden wiederum maschinell in Schrumpffolie gewickelt. 600 Säcke können so pro Stunde befüllt und 15 bis 16 Paletten gepackt werden. In der Bigpackbefüllanlage können sogar 20 bis 30 Paletten pro Stunde geschafft werden.

Ein weiterer Vorteil im Logistikzentrum: Hier gibt es zwei 36 Meter lange Ladebrücken, auf denen vier Lkw mit loser Ware direkt aus den Silos befüllt werden können. Im alten Werk fand dies bisher im Freien statt und das war aufgrund der Feuchtigkeitsempfindlichkeit der Stärke nicht unproblematisch.

Nachdem es mittags aufgehört hatte zu regnen, konnten die Teilnehmer der Führung ein echtes Schmankerl erleben, zu dem nicht oft Gelegenheit sein dürfte: Vom Dach des Südstärke-Logistikzentrums bot sich ein fantastischer Ausblick über über Schrobenhausen und die Region - ein Leuchtturm der besonderen Art.