Schrobenhausen
Logistikzentrum mit Leuchtturmfunktion

Einweihung lockte viele Besucher - Ausrichtung auf die Lebensmittelindustrie als Antriebsmotor für den Neubau

14.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:46 Uhr
Die Dimensionen des neuen Logistikzentrums der Südstärke Schrobenhausen sind nur zu erfassen, wenn man sie selbst gesehen hat. Hunderte, wenn nicht Tausende Besucher ließen sich deshalb die Gelegenheit nicht entgehen, einen Blick in die neuen Gebäude zu werfen. −Foto: Budke

Schrobenhausen (SZ) Offensichtlich haben die Schrobenhausener großes Interesse an "ihren" Unternehmen - das war zumindest am Samstag bei dem Tag der offenen Tür auf dem Gelände der Südstärke augenscheinlich: Ab 10 Uhr morgens füllte sich das Gelände am Königslachener Weg zusehends, denn Hunderte, wenn nicht Tausende Bürger wollten sehen, was es mit dem neuen Logistikzentrum auf sich hat.

Seit mehr als 70 Jahren wird bei der Südstärke in Schrobenhausen Kartoffelstärke produziert. Das Unternehmen ist bekannt und mit seinen großen Silos und dem Dampf, der bei der Produktion entweicht, weithin sichtbar. So blieben auch die Bauarbeiten am Königslachener Weg zwischen bisherigem Werk und den Südsprit-Tanks nicht unbemerkt.

"Wir wurden oft angesprochen, was und weshalb wir bauen", nannte Geschäftsführer Stefan Dick (kl. Foto) denn auch einen der Beweggründe, zu einem Tag der offenen Tür einzuladen. Zudem ist sich das Unternehmen der Bedeutung als Arbeitgeber sowie Abnehmer der Kartoffeln von den Landwirten der Region, andererseits aber eben der eigenen Abhängigkeit von eben diesem regionalen Rohstoff durchaus bewusst. So bedankte sich Dick in seiner Rede nicht nur bei den zahlreichen Ehrengästen aus Landes- und örtlicher Politik, Verbänden, Ämtern und benachbarten Unternehmen, sondern vor allem bei "Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und Bauarbeitern - ohne Sie hätte die Feier heute ausfallen müssen. "

Nun ist die Lücke auf dem riesigen Betriebsgelände also gefüllt, der Schriftzug am neuen Logistikgebäude von vorbeifahrenden Zugreisenden gut sichtbar. Im Inneren der lang gestreckten Halle und des angrenzenden, optisch ansprechend gestalteten Gebäudes befinden sich eine 4500 Quadratmeter große Lagerhalle, Abfüll- und Verpackungsmaschinen für die verschiedenen Stärkeprodukte, Direktbefüllungsanlagen für Lkw und natürlich der Herz des Logistikzentrums, die zwölf Produktsilos - jedes mit einem Fassungsvermögen von 150 Kubikmetern Kartoffelstärke.

"Hat es das wirklich gebraucht? " Das seien die Entscheider bei der Südstärke oft gefragt worden, berichtete Dick. Kein Wunder, bei einer Bausumme von 17 Millionen Euro. Kurz blickte er auf politische Entscheidungen zurück, die dafür gesorgt hätten, dass die Südstärke "sich über Nacht neu erfinden musste" und so die Zusammenarbeit mit der Lebensmittelindustrie ausgebaut habe: "Unsere Stärke ist geruchs- und geschmacklos, gentechnik- und allergenfrei und deshalb sehr beliebt. " Aber es gebe besondere Anforderungen: Die Produktionslinien für Verwendungen im technischen und im Lebensmittelbereich müssten strikt voneinander getrennt werden. "Wir geben die technische Anwendung nicht auf", sagte Dick, "wir machen uns nicht von einem Industriezweig abhängig. "


Auch die weiteren Redner hoben die Wichtigkeit der Investition für die Region hervor, Stichworte waren Konkurrenzfähigkeit, Preissicherung für die Landwirte und Sicherung der Arbeitsplätze sowie Dauerhaftigkeit des Unternehmens. Hubert Bittlmayer, Amtschef des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, brachte die vorangegangenen Reden auf einen Nenner: "Die Südstärke ist ein Leuchtturm in der bayrischen Wirtschaft - solche Investitionen setzten Zeichen und sichern Zukunft. "

Heidrun Budke