Der Patron der Pilger

Der Heilige Jakobus der Ältere - Sein Gedenktag ist am 25. Juli

24.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:12 Uhr
Hans Hammer
Der Heilige Jakobus der Ältere in der Darstellung mit Pilgerstab und Pilgerhut mit der Jakobsmuschel als lebensgroße Schnitzfiguren in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Schrobenhausen. −Foto: Foto: Hammer

Jakobus der Ältere ist am See Genezareth in Galiläa, dem heutigen Jam Kinneret in Israel geboren.

Der Name kommt aus dem Hebräischen und bedeutet: "Gott möge schützen". Sein Geburtsdatum ist nicht bekannt. Der Pilgerheilige Jakobus der Ältere war ein Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome. Er war der ältere Bruder des Apostels und Evangelisten Johannes (nicht zu verwechseln mit Johannes dem Täufer). Jakobus, einer der bevorzugten Jünger Jesu, zählte neben Petrus und seinem Bruder Johannes zum engsten Freundeskreis Jesu. Wiederholt fallen in den Evangelien die beiden Zebedäussöhne wegen ihres ungestümen Temperaments auf. Sie werden deshalb von Jesus auch die "Boanerges" oder die "Donnersöhne" genannt. Jakobus war Zeuge der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor und auch seines Gebetes am Ölberg. Der Überlieferung nach verkündete Jakobus in Samaria und Jerusalem das Evangelium.

Er erlitt als erster aus der Schar der Apostel den Märtyrertod. König Herodes Agrippa I. von Judäa ließ ihn im Jahr 44 mit dem Schwert hinrichten. Nach einer alten spanischen Überlieferung wurde sein Leib nach Spanien gebracht. Das Apostelgrab geriet in Vergessenheit und wurde dort im neunten Jahrhundert wieder aufgefunden. Über dem wiederentdeckten Grab wurde zunächst eine Kapelle, dann eine Kirche und später eine Basilika errichtet. Schon am 25. Juli 818, daher der Gedenktag, wurden die Jakobus-Reliquien dort beigesetzt. 1078 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen, die 1128 geweiht wurde, dann Bischofssitz wurde und schließlich 1120 zum Erzbistum erhoben worden ist. Besonders gefördert wurde die Verehrung, nachdem Jakobus schon 844 als "Maurentöter" (Matamoros) in eine Schlacht eingegriffen und den Sieg herbeigeführt haben soll.

Die Wallfahrt nach Santiago de Compostela war im Mittelalter bereister als die Wallfahrten nach Rom oder Jerusalem. Sie zieht heute wieder unzählige Pilger (und Wanderer) an. Entlang der Route entstanden tausende Jakobskirchen, wobei einige, besonders in Süddeutschland nichts mit der Wallfahrt, sondern mit Jakobus als Patron des staufischen Herrscherhauses zu tun haben. Viele Zubringerwege sind entstanden. An der St. Jakobskirche in Schrobenhausen beginnt auch einer dieser Pilgerwege, der über die Anbindung des Jakobusweges in Bayerisch-Schwaben zum Hauptweg nach Santiago de Compostela führt.

Der 25. Juli, der Tag des Jakobus des Älteren, gilt als wichtiger Lostag. Aus dem Wetter am Jakobstag folgert der Volksmund die Witterung zur Weihnachtszeit: "Jakobi klar und rein, wird das Christfest frostig sein", oder "Schafwölkchen am Jakobitag, viel Schnee im Winter fallen mag". Aber auch auf den Ertrag und die Witterung bei der Ernte lassen sich nach den Bauernregeln allerlei Schlüsse ziehen: "Ist's schön am Jakobitag, viel Frucht man sich versprechen mag", oder "Jakob nimmt hinweg alle Not, bringt Kartoffeln und frisches Brot" und "Drei Tage vor Jakobi Regen, bringt keinen guten Erntesegen".

Der Heilige Jakobus ist Patron der Pilger und Wallfahrer, der Krieger, Arbeiter, Seeleute, Hutmacher, Wachszieher, Kettenschmiede, Apotheker und Drogisten. Er wird angerufen um gutes Wetter, zum Gedeihen der Äpfel und Feldfrüchte und gegen Rheumatismus. Dargestellt wird er meist als Pilger mit Jakobsmuschel, Pilgerstab, Pilgerhut und Mantel, manchmal auch als Ritter und Maurentöter zu Pferd und mit dem Schwert kämpfend.

Hans Hammer