Der Künstler und sein früh verstorbener Sohn

Zum 100. Todestag des Aresinger Tiermalers Johann Baptist Hofner (2)

27.06.2013 | Stand 02.12.2020, 23:58 Uhr

Familienbilder aus dem Hause Hofner: Links eine Skizze, die Johann Baptist Hofner von seinem damals vierjährigen Sohn beim Schnitzen anfertigte, daneben ein Foto aus dem Jahr 1872, dann ein Bild von Adolf Hofner, das 1895 entstanden sein dürfte. Rechts Johann Baptist Hofners erste Ehefrau und Mutter Adolfs, Creszenz - Fotos: Archiv Rödig

Schrobenhausen (SZ) In erster Ehe war der Aresinger Maler Johann Baptist Hofner (13. April 1832 - 29. Juni 1913) mit der Aresinger Gütlerstochter Kreszenz, geb. Klas, verheiratet gewesen. Aus dieser Ehe ging der am 9. Februar 1868 geborene Sohn Adolf hervor. Er zeigte schon früh malerisches Geschick und wurde, wie sein Vater, ebenfalls Maler.

Adolf war natürlich auch ein Objekt für die zeichnerische und malerische Arbeit des Vaters. So ist noch eine Skizze erhalten, auf der sein vierjähriger Sohn an einem Stecken herumschnitzt. Auf einem anderen Gemälde um 1873 sieht man, wie Adolf eine Figur an eine Hauswand zeichnet.

Adolf Seitz hat in seinem Buchbeitrag über Hofner diese Szene genauer beschrieben und erwähnt: „Wir wissen nicht, mit welcher Farbe der Bub zeichnet – vermutlich ist es einfach feuchte Erde –, aber wir beobachten einen souveränen jungen ,Meister’ bei der Arbeit.“

Wie aber sah damals um 1873 der kleine Adolf wirklich aus? Ein noch erhaltenes Foto, in dem Münchener Atelier Carl Holzer aufgenommen und ganz offensichtlich von seinem Vater selbst auf der Rückseite beschriftet mit „Adolf Hofner“ und „München, 11. Sept. 1872“ zeigt die große Ähnlichkeit mit Skizze und Bild auf.

Auf dem dritten Foto sieht Adolf schon als junger Mann in die Kamera, nicht ahnend, dass seine Lebenszeit schon fast abgelaufen ist. Der Schmerz des Vaters lässt sich beim Lesen der mit Tinte auf die Rückseite geschriebenen Worte mitfühlen: „Unser lieber Sohn Adolf Hofner, geb. 8. Februar 1868. gest. 12. Nov. 1895“. Es ist verständlich, dass Hofner der Tod seines talentierten Sohnes nach dem Tod seiner ersten Frau neun Jahre zuvor sehr getroffen und in seiner Schaffenskraft beeinträchtigt hatte. Adolf wurde auf dem Aresinger Friedhof bestattet, sein Grab löste man bald auf und belegte es wieder neu.

Im Schrobenhausener Lenbachmuseum sind einige Bilder von Adolf Hofner ausgestellt, darunter der „unbekannten Mann“, der „Buchenwald“und nicht zu vergessen, die „Schwammerlbilder“. Sie zeigen, dass er, der wie sein Vater die Münchner Akademie besucht hatte, durchaus Talent besaß. Vater Johann wurde bereits mit 15 ½ Jahren in die Akademie aufgenommen, hatte also laut Eintrag die „Matricula erhalten.“

Auf einem weiteren Foto, in München im Atelier A. Schuler aufgenommen, sehen wir Hofners früh verstorbene erste Frau Kreszenz, geb. Klas, eine freundlich dreinblickende, mütterlich wirkende Frau, bekleidet mit einem Spenzer und einer Brosche als Schmuck.

Die Gemeinde Aresing bewahrt das Andenken an ihren zweiten berühmten Sohn nicht zuletzt auch dadurch, dass sie im Laufe der Jahre einige seiner Gemälde erworben hat. Ende