Sandizell
Bunter Frühlingsmarkt zum Genießen

Rund um Sandizell tummelten sich am Wochenende zahlreiche Besucher aus nah und fern

01.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:05 Uhr
Die Trommler von Tamkoba boten eine energiegeladene Vorstellung auf dem Vorhof zum Schloss. −Foto: Budke

Sandizell - Ein paar Stunden Auszeit vom Alltag genießen und dabei viele Anregungen und Ideen für die Sommerzeit im eigenen Garten mitnehmen - das konnten die Besucher auf dem 15. Frühlingsmarkt in Sandizell miteinander verbinden.

Drei Tage waren rund um das Wasserschloss im stimmungsvollen Ambiente Musik, Unterhaltung, Informationen sowie viele Dinge geboten, die den Garten und den Feierabend ein bisschen schöner machen können.

Aus nah und fern hatten sich Besucher auf den Weg nach Sandizell gemacht: Die Autokennzeichen auf den Parkplätzen, von denen man das Wasserschloss nach einem Fußweg von vielleicht zehn Minuten erreichen konnte, ließen auf Gäste aus Ingolstadt, Augsburg, Donauwörth und Eichstätt schließen. Obwohl der Frühlingsmarkt gut besucht war, gab es aber auf dem Rundweg im Grünen unten den alten Bäumen und immer am Wassergraben entlang kaum Engpässe, denn der ausschweifende Garten hat einfach genügend Platz und bietet einige Möglichkeiten, auch mal rechts oder links abzubiegen. In den fast grottenartigen Gewölbenischen, in die man vom Schlosshof aus gelangt, war es dagegen manchmal etwas enger, aber das trübte die gute Stimmung nicht.

Paddeltour durch den Schlossgraben

Irmgard Salvamoser, die draußen im Garten einen Stand mit intensiv und belebend duftenden Seifen aufgebaut hatte, war das erste Mal auf dem Markt und stellte fest: "Die Leute sind alle sehr, sehr freundlich. " Ein paar Meter weiter gab es Gelegenheit, ein besonderes Abenteuer zu genießen: Wer wollte, konnte mit Kanus für eine knappe halbe Stunde auf dem Graben rund um das Schloss auf Paddeltour gehen. So waren eigentlich andauernd einige der grünen Boote auf dem Wasser unterwegs und eröffneten den Fahrern Einblicke auf Schloss und Garten, die sonst nicht möglich sind. Überhaupt hielten viele Besucher auf dem Gang über den Frühlingsmarkt immer wieder an, um einen romantischen Ausblick zu genießen und dabei eine der internationalen oder regionalen Spezialitäten zu probieren.

Am Samstag nutzen offenbar manche die Gelegenheit für einen Familienausflug und tatsächlich war nicht nur mit dem bunten Kinderkarussell Abwechslung für den Nachwuchs geboten. Basti Kufer und Simone Isabell luden die Kinder spontan zum Trommeln ein, was immer wieder gern angenommen wurde. Kufer erzählte am Samstag: "Das Jüngste war heute ein Jahr und drei Monate alt - sobald sie greifen können, drücken wir ihnen eine Rassel in die Hand. "

Ein paar Meter weiter saß Musiker und Klangtherapeut Thomas Tiefenbacher und trommelte sanft auf seiner Handpan. Die Töne verbreiteten eine besonders friedvolle Stimmung. Tiefenbacher berichtete: "Ich habe eine eigene Klangschule in Shanghai - das ist aber im Moment schwierig. " Also unterhielt er die Leute auf dem Frühlingsmarkt mit der stimmungsvollen Musik, hatte neben den Handpans auch Klangschalen, Gongs und schamanische Trommeln dabei.

Zahlreiche musikalische Aufführungen

Auf dem Vorhof des Schlosses waren wie schon von früheren Märkten bekannt, Bänke aufgebaut. Hier gab es aber nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch weitere musikalische Aufführungen. Am Samstag sorgten die Trommler von Tamkoba am Vormittag und Nachmittag für energiegeladene Stimmung: Es wurde laut, wild und mitreißend. Die Musiker, die aus Friedberg, Hohenwart und Neuburg kommen, ließen "den Blutdruck steigen", wie Veranstalterin Sabine Nötzel bei einer kurzen Vorstellung der Truppe meinte. Und sie betonte mit einem strahlenden Lachen: "Wir freuen uns, dass wir endlich wieder zusammen kommen können. "

Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählte sie, dass die beiden klassisch ausgebildeten Musiker, Yaruslav Gross (Saxophon) und Valeria Hubareva (Geige) aus der ukrainischen Stadt Chernigov am Vormittag bereits die Besucher verzaubert hätten und gern am Nachmittag erneut spielen wollten: "Das ist wunderbar, was sie mit ihren Instrumenten machen", meinte Nötzel, "sie wollten gar nicht aufhören zu spielen. " Trotz der Pandemie, die die letzten Jahre bestimmt hat und der bedrückenden Situation mit Blick auf die Ukraine, ist Nötzel überzeugt: "Wir müssen auch mal etwas genießen, denn sonst werden wir ungenießbar. " Dieser Empfehlungen kamen zumindest die zahlreichen Gäste in Sandizell nach und verwöhnten sich in der traumhaften Kulisse mit vielfältigen Köstlichkeiten und Impressionen.

SZ


Heidrun Budke