Regionalliga Bayern
Verletzung überschattet Punktgewinn

VfB Eichstätt trennt sich vor Negativkulisse 2:2 von Burghausen - Federl ins Krankenhaus abtransportiert

01.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:05 Uhr
Philipp Federl (in Grün) vom VfB verletzte sich nach einem Luftzweikampf mit SV-Torhüter Fabian Stapfer und musste ins Krankenhaus abtransportiert werden. Am Sonntagnachmittag gab es von Seiten des Vereins zumindest leichte Entwarnung. −Foto: Traub

Eichstätt - 275 Zuschauer - so wenige wie noch nie bei einem Regionalliga-Heimspiel des VfB Eichstätt - sahen am vergangenen Samstag ein gerechtes 2:2 (0:1)-Unentschieden zwischen den "jungen Wilden" vom VfB und dem SV Wacker Burghausen.

Binnen 68 Sekunden hatten Fabio Pirner (67.) und Florian Lamprecht (68.) den 0:1-Rückstand von Andrija Bosnjak (21.) gedreht. Ryosuke Kikuchi (78.) traf zum Endstand.

Der Punktgewinn gegen eine starke Mannschaft aus Burghausen wurde durch eine Verletzung von Philipp Federl getrübt. Der 30-jährige Mittelfeldmotor musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Federl stieß in der 19. Minute bei einem scheinbar harmlosen Luftzweikampf nach einer Freistoß-Flanke von Luca Trslic mit Gäste-Torwart Fabian Stapfer zusammen. Er fasste sich sofort in die Bauchgegend und verließ das Spielfeld. Dort wurde er dann von den anwesenden Sanitätern erstbehandelt, ehe er rund 40 Minuten später ins Krankenhaus gefahren wurde.

"Er ist seitlich mit dem Knie getroffen worden. Es ist wohl eher keine Rippenprellung, sondern womöglich ist die Niere betroffen. Leider hat es nicht wirklich gut ausgesehen", sagte VfB-Trainer Markus Mattes in einer ersten Stellungnahme zum Gesundheitszustand am Samstag Federls. Wie der VfB dann am Sonntagnachmittag aber auf seiner Homepage mitteilte, gibt es inzwischen leichte Entwarnung: "Eine erste Untersuchung ergab keine schwereren Verletzungen, jedoch hat er starke Schmerzen", heißt es dort.

Neben den Langzeitverletzten musste Mattes auch auf den privat verhinderten Markus Waffler verzichten. Er hätte bei Anwesenheit aber das Durchschnittsalter in die Höhe gedrückt. Denn mit den erst 20-jährigen Teoman Akmestanli, Johannes Fiedler und Luca Trslic, den 21 Jahre alten Akteuren Fabio Pirner und Luca Oehler sowie den 22-jährigen Johannes Kraus und Dominik N'gatie hatte der VfB Eichstätt gleich sieben U23-Spieler in der Startformation. "So eine junge Mannschaft hatten wir noch nie auf dem Platz. In der einen oder anderen Situation merkt man dann halt auch die fehlende Erfahrung", sagte Mattes und führte aus: "Es war ein schwieriges Spiel. Man hat gemerkt, dass wir nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Mit dem Punkt gegen eine Spitzenmannschaft der Regionalliga Bayern können wir sehr zufrieden sein. Wir haben uns im Rahmen unserer Möglichkeiten gewehrt. "

Den Gästen war in der 21. Minute in Überzahl das 1:0 gelungen, als Andrija Bosnjak die Kugel vor die Füße fiel und er VfB-Keeper Felix Junghan mit seinem Schuss aus elf Metern keine Chance ließ. Erst danach kam Christian Heinloth für Federl in die Partie. Beim VfB stimmte einmal mehr der Einsatz, jedoch lahmte das Offensivspiel. Nennenswerte Torchancen im ersten Durchgang gab es nicht zu verzeichnen. Angreifer Dominik N'gatie lief zwar immer engagiert an und versuchte die Wacker-Abwehr unter Druck zu setzen, bis auf einen doppelten Querschläger von Torwart Stapfer konnte er aber nichts Zählbares erzwingen. Der emsige N'gatie war es dann aber auch, der in der 68. Minute einen Freistoß herausholte - und den versenkte Fabio Pirner sehenswert zum 1:1 in den Maschen. 30 Sekunden später führte Burghausen den Anstoß aus, und weitere 38 Sekunden später lag der Ball erneut im Tor. Florian Lamprecht hatte den Turbo gezündet, marschierte aus der eigenen Hälfte durch das Mittelfeld, spielte Doppelpass mit N'gatie und spitzelte die Kugel zum vielumjubelten 2:1 (69.) ins Netz. Konnte Junghan gegen Lukas Schlosser (77.) noch den Ausgleich verhindern, war er zwei Minuten später machtlos. Der VfB bekam den Ball nach einer Ecke nicht aus der Gefahrenzone und der eingewechselte Ryosuke Kikuchi (79.) markierte den 2:2-Endstand.

"Es war klar, dass Burghausen nach dem Rückstand noch einmal Druck aufbauen wird. Das Gegentor war in der Hinsicht saudumm, weil wir uns bei der Szene, die zur Ecke geführt hat, gegenseitig angeschossen haben", fand Mattes. Sein Gegenüber, SV-Trainer Leonhard Haas, sprach derweil von zwei verschenkten Punkten, "weil wir schon die bessere Mannschaft waren. Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz. Eichstätt macht aus zwei Chancen zwei Tore. Aber so ist der Fußball. "

EK


VfB Eichstätt: Junghan - Trslic, Kraus, Akmestanli - Lamprecht, Graßl, Fiedler, Federl (24. Heinloth), Oehler - N'gatie (89. Neumayer), Pirner.
Wacker Burghausen: Stapfer - Schulz, Walter, Mazagg, Moser (69. Kikuchi) - Maier (69. Läubli), Bachschmid, Ade, Agbaje (79. Scheidl) - Bosnjak (89. Ammari), Schlosser.
Tore:
0:1 Bosnjak (21.), 1:1 Pirner (67.), 2:1 Lamprecht (68.), 2:2 Kikuchi (78.). Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried).

Norbert Dengler