Michael Franken hat die Nase klar vorne

16.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:03 Uhr

Neuer Bürgermeister in Reichertshofen: Noch-Amtsinhaber Anton Westner von der CSU (links) gratuliert seinem gewählten Nachfolger Michael Franken von der JWU (Mitte). Rechts der unterlegene CSU-Spitzenkandidat Rudi Repper. - Foto: Rothe

Reichertshofen (hl/rsb) Es war schon nicht mehr die Sensation; lediglich die Höhe des Erfolges ließ noch aufmerken: Fast erwartungsgemäß hat der JWU-Spitzenkandidat Michael Franken gestern bei der Bürgermeisterstichwahl in Reichertshofen mit 58,87 Prozent den Sieg davongetragen. Der erst 32-jährige Finanzfachmann wird damit Nachfolger von Anton Westner (CSU), dessen Kronprinz Rudi Repper sich mit 41,13 Prozent geschlagen geben musste.

Für die Reichertshofener CSU ist nach der Kommunalwahl Wundenlecken angesagt. Sie hat sich dem gegen die Union gerichteten Landestrend nicht entziehen können und muss die Macht nach 18 Regierungsjahren von Anton Westner nun abgeben. Im Gemeinderat hatten die Christsozialen bereits beim Wahlgang vor zwei Wochen deutlich Federn lassen müssen; nun ist auch noch das Spitzenamt im Rathaus dahin.

Hoffnungsträger Rudi Repper hat gegen die Wechselstimmung im Ort letztlich nichts bewegen können. Er war vor zwei Wochen auf 37,1 Prozent gekommen (Franken: 40,5) und fand sich jetzt erneut mit großem Abstand auf dem zweiten Platz: Die CSU hatte ihr Potenzial offenbar ausgereizt. Entsprechend groß die Enttäuschung bei Repper und seinem Mentor Westner, der sich einen ruhigen Stabwechsel – möglichst schon im ersten Wahlgang – gewünscht hatte.

Auf der anderen Seite Jubel und erwartungsfrohe Stimmung bei der Jungen Wähler-Union, die ihre Wahlziele voll umfänglich erreicht sieht: stärkste Kraft im Gemeinderat, jetzt auch noch der Bürgermeisterstuhl – da lässt es sich feiern. Bei der Wahlparty im Langenbrucker Hotel Häusler bezog der frisch gewählte neue Bürgermeister Michael Franken am Abend gleich Stellung zur verspürten Aufbruchstimmung in der Marktgemeinde: Er wolle alle Gemeinderatskolegen, aber auch alle Bürger mitnehmen auf dem Weg zu neuen Zielen: "Es wird auf jeden Einzelnen ankommen, jeder kann und soll sich aktiv einbringen." Erste Punkte für ein Erneuerungsprogramm seien sicher Städtebauthemen (vor allem der Untere Markt) und die Lösung drängender Verkehrsfragen im Ort.

Nur geringfügig verändert gegenüber der ersten Wahlrunde war die Wahlbeteiligung; sie betrug 62,94 Prozent.