Manching
Zu groß für Manching

Geplantes Hotel soll etwas kleiner ausfallen - Airbus baut Parkhaus mit vier Geschossen

13.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:57 Uhr
Ein Blick zurück in die 1940er Jahre: Da gab es den Kellerwirt in Manching noch. −Foto: Schmidtner

Manching (DK) 100 Meter lang, 50 Meter breit, zwölf Meter hoch und vier Geschosse: Das geplante Parkhaus am Airbus-Gelände hat respektable Dimensionen. Auf dem bereits bestehenden Parkplatz will das Unternehmen noch heuer 814 neue Stellplätze schaffen, davon knapp 200 ebenerdig.

Angesichts der Dimensionen der Firma, so die Verwaltung in ihrer Vorlage, sei das Parkhaus-Vorhaben durchaus vertretbar. Obwohl der Bauausschuss des Marktes Manching grundsätzlich Zustimmung signalisierte, wurde dennoch kein Beschluss gefasst. Es sollen noch Gespräche über den genauen Standort des nicht eben kleinen Gebäudes geführt werden.

An der Ingolstädter Straße, auf dem Areal des ehemaligen Kellerwirts, wollen Investoren ein Hotel bauen. Geplant ist ein "Business-Hotel im mittleren Qualitätssegment" mit (nach derzeitigem Stand) 110 bis 140 Zimmern und 25 bis 40 sogenannten Serviced Apartements (vollmöblierte Zimmer, aber ohne Zimmerservice oder Bewirtung). Im Untergeschoss ist eine Tiefgarage vorgesehen, deren Zufahrt an der Grundstraße liegen soll, oberirdisch sollen es drei Geschosse plus ein Dachgeschoss sein. Im Erdgeschoss sollen Lobby, Bar, Rezeption sowie eventuell Veranstaltungsräume oder ein Café untergebracht werden.

"Insgesamt fügt sich das Gebäude mit einer Grundfläche von 1700 Quadratmetern nicht in die nähere Umgebung ein", so das Urteil der Verwaltung: Es ist zu groß. Darin waren sich auch alle Ausschussmitglieder einig. Allerdings handle es sich "im Grundsatz um ein sehr interessantes Projekt", so Rathauschef Herbert Nerb gegenüber unserer Zeitung. Der Ausschuss plädierte für eine abgespeckte Variante mit nur rund 90 Betten. Es soll nun auf Kosten der Investoren ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden, was diese laut Marktverwaltung bereits zugesichert haben. Aufgrund der Dimensionen des Gebäudes stellen sich eine Vielzahl von Fragen und Themen, die nur in einem öffentlich-rechtlichen Verfahren unter Beteiligung von Fachleuten geklärt werden können, wie beispielsweise der Lärmschutz. Sorgen bereitet der Gemeinde seit Mitte vergangenen Jahres die Schule im Donaufeld, als sich bei einem Sturm eine rund 2,5 Quadratmeter große Fassadenplatte löste. Wie bereits berichtet, gewährleistet die Unterkonstruktion jedoch keinen sicheren Halt für die Asbestfaserplatten mehr. Ein Bauzaun sichert die Schüler. Nach einigen weiteren Untersuchungen (auch im Zusammenhang mit dem möglichen Bau eines Gymnasiums an diesem Standort) entschied man sich unter dem Aspekt einer wirtschaftlichen Sanierung dafür, die Fassade mit einem Sanierputz zu überziehen. Anschließend soll über die Fassadenfarbe entschieden werden. Damit, so die Verwaltung des Marktes, "könnte das Gebäude bis zur Klarheit über einen möglichen Gymnasiumstandort soweit erhalten werden". Diese Maßnahme stünde auch einer eventuellen späteren Generalinstandsetzung der Fassade und der Fenster nicht entgegen. Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat gegen eine Stimme, die Arbeiten möglichst schnell auszuschreiben, um sie vorwiegend in den Ferien umzusetzen.

Bernhard Pehl