Pfaffenhofen
Wenn es "mozärtlich" erklingt

Krönungsmesse steht im Mittelpunkt eines gelungenen Memo-Konzerts

16.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:52 Uhr
Ein harmonisches Klangbild boten der Kirchenchor der Stadtpfarrei St. Johannes Baptist sowie das Kammerorchester. −Foto: Foto: Steininger

Pfaffenhofen (hsg) Nicht nur bei Kirchenchören, sondern auch beim Publikum außerordentlich beliebt ist Mozarts "Krönungsmesse".

Daher platzte die Spitalkirche am Mariä-Himmelfahrts-Tag fast aus allen Nähten, selbst ein Beichtstuhl wurde als Sitzgelegenheit genutzt.

Das spricht aber auch grundsätzlich für die Beliebtheit der eigentlich sonntäglichen Memo-Konzerte, die für die vielen Freunde dieser musikalischen Matineen zum Pflichttermin geworden sind. Und wenn Mozart auf dem Spielplan steht, umso mehr. Der aber konnte weder Salzburg, noch dessen Einwohner gut leiden: "Mir ist ihre Sprache, ihre Lebensart ganz unerträglich", hatte er notiert. Trotz des aus seiner Sicht negativen Umfelds ist ihm mit seiner "Missa in C Krönungsmesse" KV 317 eine Komposition gelungen, die prunkvolle Klänge mit einer wunderschönen Melodik vereint. Das wurde bereits beim "Kyrie" deutlich, das nach einem mit wuchtigen Paukenschlägen begleiteten, festlichen Auftakt Kirchenchor, Solisten und dem Kammerorchester St. Johannes Gelegenheit bot, sich gesanglich wie instrumental darzustellen. Anfänglich heiter und beschwingt dann das "Gloria", durchgängig im Drei-Viertel-Takt, mit jubilierenden Stimmen von Chor und Solisten und unterstützenden Bläsern. Nach dem Gloria aber ein Bruch im Programm, denn hier hatte Max Penger Mozarts Kirchensonate KV 329 eingeschoben - ein rein instrumentales Werk, das den Vokalisten Gelegenheit gab, ihre Stimmen zu erholen.

Ihre Fortsetzung fand die Krönungsmesse mit den von rasant spielenden Violinen im Credo, bevor wieder eine Cäsur erfolgte: O. Faulstichs Graduale "Mein Herz ist bereit, o Gott" intonierte der Chor eindringlich als a-cappela-Gesang, bevor mit dem Sanctus, dem Benedictus mit seinem heiteren Solo-Quartett und dem Agnus Dei mit seiner markanten Sopran-Arie die Krönungsmesse Fortsetzung und Abschluss fand. Großen Respekt verdienen die Solisten Doris Brummer (Sopran), Carola Reim (Alt), Markus Wagner (Tenor) sowie Franz Oppel (Bass). Die sind allesamt Laien und stellen sich anspruchsvoller Musikliteratur - das verdient ein dickes Lob.

Gar nicht im gedruckten Programm enthalten war Sternkopfs "Magnificat", der Lobgesang Marias, interpretiert von Chor und Orchester und unter dem schwungvollen Dirigat von Max Penger. Für den stimmungsvollen Abschluss eines insgesamt absolut hörenswerten Konzertes sorgte noch einmal das gut aufgelegte Kammerorchester mit der "Kirchensonate in C KV 278", bevor es das Publikum in einen sonnigen Feiertag entließ.