Geisenfeld
Von der Aquarellmalerei bis hin zum Töpfern

<DK-XY_trifft>KREATIVE KÖPFE:</DK-XY_trifft> Ingrid Kreidenweis ist nicht nur am Pinsel geübt, sondern probiert sich in vielen Kunstrichtungen aus

04.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:19 Uhr
Wolfgang Kollmeyer
Die Kunst ist was zum Ausprobieren: Ingrid Kreidenweis hat nicht nur das Malen als Hobby entdeckt, sondern versucht sich auch in vielen anderen Kunstrichtungen. −Foto: Kollmeyer

Geisenfeld - Ingrid Kreidenweis aus Geisenfeld ist im Landkreis als vielseitige Künstlerin bekannt. Sie war nicht nur 13 Jahre vhs-Dozentin für Keramik, sondern auch lange Jahre aktiv tätig als Vorsitzende des Kunstkreis Spektrum Geisenfeld, zu deren Gründungsmitgliedern sie gehört. Zusammen mit vielen Kunstbegeisterten rief sie 1997 den Kunstkreis Spektrum Geisenfeld ins Leben, den sie über zehn Jahre als Vorsitzende führte und aus dem die Geisenfelder Kunsttage hervorgingen.

Die Kunsttage auf dem Anwesen des Steinbildhauers Helmut Hofer an der Münchener Straße wurden so im Laufe der Jahre zu einer kulturellen Institution für Geisenfeld, die immer mehr Menschen anlockte - und 2019 letztlich in den Klosterstadel beim Rathaus wechselten. Auch wenn dem Kunstkreis Spektrum der Abschied vom Hofer-Gelände mit seiner großen urigen Scheune und dem riesigen Garten schwer fiel, so hat sich mit dem Klosterstadel und dem dahinter liegenden Garten für die Geisenfelder Kunsttage doch eine interessante Alternative ergeben. Die neue Örtlichkeit lockte bereits im ersten Jahr viele Besucher an - wenn auch nicht mehr so viele wie an der Münchener Straße, da sich dort früher auch viele Durchreisende spontan für einen Stopp entschieden hatten, was in der Innenstadt leider nicht mehr der Fall war.

Ingrid Kreidenweis setzte sich bereits früh mit der Öl- und Acrylmalerei auseinander, aber auch Aquarellbilder gelingen ihr perfekt. So schmücken ihre Bilder und Keramikarbeiten nicht nur Privatwohnungen, sondern sind auch in öffentlichen Räumen zu finden, denn gerade ihre Aquarellbilder gefallen durch ihre Leichtigkeit und duftige Farbgestaltung.

Den Zugang zur Kunst fand die im Vohburger Ortsteil Rockolding aufgewachsene und seit 1982 in Geisenfeld lebende Ingrid Kreidenweis bereits während ihrer Schulzeit. In der Ingolstädter Gnadenthal-Realschule nahm sie bereits erfolgreich an verschiedenen Schul-Malwettbewerben teil und besuchte später - nachdem ihre Kinder bereits größer waren - verschiedene Kurse, besonders beim in Vohburg sehr bekannten Künstler Hermann Schneider, später auch bei Walter Oberhofer und der Münchener Künstlerin Nelly Weissenberger, zu der sich im Laufe der Jahre eine intensive Freundschaft entwickelte. Schon früh entdeckte Kreidenweis ihre Leidenschaft für Keramikarbeiten, so dass sie sogar lange Jahre vhs-Kurse für diese Kunstform gab.

Aufgrund ihres umfangreichen Schaffens waren auch viele Bilder und Keramiken auf Ausstellungen zu sehen, nicht nur im lokalen Bereich (Geisenfeld, Pfaffenhofen, Petershausen, Wolnzach, Rohrbach), sondern auch in Ingolstadt, München, Kochel am See, Baden-Baden, Kloster Benediktbeuren und sogar auf der Art Contemporain in Genf sowie der Kunstmesse Kunst ohne Grenzen in Vaduz.

Die Motive für ihre Bilder und Keramiken stammen aus der Region und der Natur sowie aus Reiseerinnerungen. Ingrid Kreidenweis malt dabei nicht nur realistisch, gegenständlich, sondern häufig auch abstrakt und halbabstrakt; bei ihren Keramiken haben es ihr Engel, Clowns oder Fantasiefiguren angetan. Aber besonders gern modelliert sie Katzen in allen Varianten, die auch sehr oft und fantasievoll auf ihren Bildern dargestellt sind - so nahm die Sängerin Katja Ebstein einmal nach ihrem letzten Konzert in Geisenfeld freche Katzenkeramiken mit in ihr Zuhause nach Berlin. Außerdem ist Ingrid Kreidenweis seit einigen Jahren auch als Porzellanmalerin aktiv und bringt wunderschöne Bilder auf das "weiße Gold". Diese Arbeiten werden ebenso wie die Keramikarbeiten in ihrem eigenen Brennofen gebrannt.

Ingrid Kreidenweis hatte sich neben ihrer Kunst ein weiteres Standbein mit Spargelanbau und Verkauf geschaffen, der direkt vom Hof aus verkauft wird; mit ihrem kleinen Dreirad-Transporter war sie bald als die "Spargelbiene" bekannt.

Durch freie Räumlichkeiten im Hof, konnte sich Ingrid Kreidenweis inzwischen ihren Traum von einer kleinen Töpferwerkstatt verwirklichen, in der Erwachsene und Kinder nach Lust und Laune töpfern können, auch unter Anleitung von Ingrid Kreidenweis. In ihrem kleinen Verkaufsraum für den Spargelverkauf präsentiert sie deshalb auch ihre gemalten Werke und Keramiken zum Verkauf. Denn heute, seit Öffnung ihrer Töpferei, liegen ihr die Keramikarbeiten besonders am Herzen, so dass die Malerei etwas zurückstehen muss, "denn beim Töpfern kann ich mich austoben", sagt sie.

PK

Wolfgang Kollmeyer