Geisenfeld
Mehr Barrierefreiheit

Bald Trassen im Zentrum ohne Kopfsteinpflaster

19.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:12 Uhr

Geisenfeld (kog) Bis 2023 soll Bayern komplett barrierefrei sein - so zumindest das von der Staatsregierung ausgegebene Ziel.

Auch in Geisenfeld haben Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator immer wieder Probleme - sei es im tiefen Kies der Friedhofswege oder auf dem buckeligen Kopfensteinpflaster im Zentrum. Was den zweitgenannten Problembereich angeht, so ist nun Besserung in Sicht. So hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung den Planungsauftrag für die Schaffung von barrierefreien Übergängen im gesamten Altstadtbereich vergeben.

Mit seinem Beschluss reagierte das Gremium auf einen entsprechenden Antrag der Stadträtin und Seniorenreferentin Anna Heidersberger (CSU), die als Rollstuhlfahrerin die Probeme von Menschen mit Behinderung gut kennt. Im Wesentlichen geht es in dem Vorstoß darum, in besonders wichtigen Bereichen das bestehende Kopfsteinpflaster auf einer Breite von etwa einem Meter durch ein "rollstuhlgängiges" Material zu ersetzen.

In ihrem Antrag hat die Stadträtin auch Vorschläge unterbreitet, wo dieser Austausch erfolgen soll. So etwa am Übergang vom Stadtplatz zur Rathausstraße oder an zwei Stellen am Marienplatz (vom Backhaus Hackner hinüber zur Kleinen Rosenstraße und vom Gasthaus Glas hinüber zur Raumausstattung Kellermann). Am größten ist der geplante Eingriff am Kirchplatz und am Rathausplatz. Hier soll ein richtiges, zusammenhängendes Netz an barrierefreien Wegen entstehen. Für die Maßnahme gibt es laut Aussage der Regierung von Oberbayern auch einen Zuschuss aus der Städtebauförderung. "Die Höhe der Förderung wird jedoch erst nach Vorlage der Entwurfsunterlagen festgelegt", erläuterte die Geisenfelder Bauamtsleiterin Irene Wimmer.

Den Auftrag für die Einplanung von barrierefreien Übergängen im gesamten Altstadtgebiet vergab der Stadtrat zum Angebotspreis von knapp 8000 Euro an die Architektin und Stadtplanerin Claudia Schreiber aus München, und dafür gibt es einen einfachen Grund: Die Architektin ist auch bereits mit der vom Stadtrat schon vor Längerem beschlossenen Umgestaltung des Vorplatzes vor dem Alten Rathaus betraut. "Für eine Kosten und Zeit sparende Umsetzung bietet es sich also an, dies alles in einem Zuge zu erledigen", erläuterte in der Stadtratssitzung Bürgermeister Christian Staudter (USB).

Wie Anna Heidersberger noch anregte, sollte von der Verwaltung geprüft werden, ob es nicht auch für Geschäftsleute und Hausbesitzer Zuschüsse gibt, wenn sie Maßnahmen zur Barrierefreiheit ihrer Anwesen ergreifen.