Rohrbach
Der Weg für das Turbo-Internet ist frei

Verkehrsminister Dobrindt (CSU) übergibt in Rohrbach 10-Millionen-Euro-Förderbescheid

16.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Hält die Zukunft in der Hand: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (Mitte) hat gestern in Rohrbach mehr als 10 Millionen Euro Fördergeld für den Breitbandausbau übergeben. Darüber freuen sich Projektleiter Karlheinz Grund (von links), der Rohrbacher Bürgermeister Peter Keck (SPD), die Geisenfelder Breitbandpatin Katharina Missbrandt und der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold (CSU). - Foto: Brenner

Rohrbach (PK) Glasfaserkabel bis an die Haustür: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat gestern in Rohrbach mehr als 10 Millionen Euro Fördergeld zum Breitbandausbau übergeben. Rohrbach, Wolnzach und der Geisenfelder Ortsteil Eichelberg können nun loslegen.

Die drei Kommunen haben sich zusammengetan, um ein Glasfasernetz bis direkt vor die Haustüren der Bürger zu bauen und dann an einen Betreiber vermieten - beides ist im Landkreis Pfaffenhofen einzigartig. Vorreiter ist Rohrbach, Ende Oktober im vergangenen Jahr stellten die drei Kommunen den Antrag auf Breitbandförderung für insgesamt rund 6000 Haushaltsanschlüsse.

"Mir hat hier besonders gefallen, dass es eine lange Debatte darüber gab, welcher Weg der richtige ist", sagte Verkehrsminister Dobrindt bei der Übergabe im Rohrbacher Rathaus. "Und Sie haben sich richtig entschieden, indem Sie auf modernste Technologie setzen." Eine hohe Bandbreite werde in immer mehr Bereichen benötigt: Für das autonome Fahren, im Gesundheitsbereich oder einfach für das Streaming auf dem Fernseher.

"Das ist heute ein besonderer Tag", sagte der Rohrbacher Bürgermeister Peter Keck (SPD). Und der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold (CSU) ergänzte: "Wir können nun etwas Substanzielles schaffen, etwas Nachhaltiges."

Nun wollen die drei Kommunen das Glasfasernetz im "Betreibermodell" verlegen. Das bedeutet, dass sie selbst in finanzielle Vorleistung gehen, dafür aber Zugriff auf die Kabel haben. Die Betreiber sollen das Netz dann mieten.

Damit das Vorhaben kostenneutral ist, müssen sich möglichst viele Bürger an das Netz anschließen lassen. Sollte das geschehen, dauert es zwar laut Keck trotzdem noch Jahrzehnte, bis die Investitionskosten zurück in die Gemeindekasse geflossen sind, doch letztendlich wäre das Vorhaben kostenneutral.

Insgesamt kostet die Breitbandoffensive laut Projektleiter Karlheinz Grund, der bereits einen groben Breitband-Masterplan erstellt hat, für den Gesamtbereich in Wolnzach, Rohrbach und Eichelberg fast 22,5 Millionen Euro. Es kann aber auch noch günstiger werden, da teils schon Leerrohre in der Erde sind, so Grund. Rund 10,4 Millionen Euro übernimmt nun der Bund, 1,6 Millionen Euro das Land Bayern, den Rest müssen sich die Kommunen teilen. "Jetzt geht es an das Feintuning", sagt Keck, der selbst IT-Fachmann ist. Die Gemeinderäte müssen als Nächstes den Auftrag an ein Planungsbüro vergeben, "dann wird jeder Straßenzug vor Ort genau angeschaut" und ein genaues Konzept erarbeitet.

Damit möglichst viele Bürger sich an das neue Glasfasnetz anschließen lassen, hofft Keck, den Menschen nach dem Bau die freie Providerwahl anbieten zu können. Das allerdings liegt an den Firmen - Die müssten sich nämlich über die Netzmiete einig werden.

Letztlich bedeutet das Netz schnelles Internet für alle. "Technisch möglich wären dann sogar Gigabit", sagt Keck. Es komme am Ende darauf an, was die Provider ihren Kunden anbieten. Von den Glasfaseranschlüssen ist er jedenfalls restlos überzeugt. "Beim Kupfernetz müssten wir später immer wieder investieren, um es schneller zu machen", sagt Keck. "Deshalb steigen wir gleich in die moderne Technik ein."