Pfaffenhofen
"Die Weltpolitik wird's nicht richten"

Energie-für-alle-Woche: Informationen zu kommunalen Projekten und dem globalen Klimawandel

11.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Thomas Loster von der Münchener-Rück-Stiftung sprach am Montag über den Klimawandel und seine Auswirkungen. - Foto: Ebensberger

Pfaffenhofen (PK) "Die Energiewende kann gelingen" - das war das Fazit des Landrates Martin Wolf (CSU) am Beginn des Kommunaltages beim Energiewendekongresses "Energie für Alle".

Bereits zum sechsten Mal hat der Energie- und Solarverein Pfaffenhofen diese Veranstaltung organisiert. Leider litten die Veranstaltungen am Montag, für die der Landkreis verantwortlich zeichnete, unter äußerst schlechter Besuchernachfrage. Nur zwei Dutzend Besucher verliefen sich in den Stockerstadl.

Bei der Präsentation der Landkreisaktivitäten blieb Wolf bei allgemeinen und bekannten Statements: "Die Energiewende ist sehr komplex", "Es ist fast alles gesagt - von allen Seiten", "Wo die Windräder stehen können, da halte ich mich raus", "Derzeit haben wir im Landkreis elf Windräder, 25 wären optimal, bis zu 36 könnten entstehen". Hoch lobte der Landrat die Teilnahme des Landkreises am kommunalen Energieeffizienznetzwerk. Hinter diesem Schlagwort verbirgt sich der Austausch von Erfahrungen auf Landkreisebene unter der Moderation der Universität Amberg. Darüber hinaus aber ist da auch der Zugang zu erklecklichen Fördergeldern.

Die Gemeinde Baar-Ebenhausen macht bei einem ähnlichen Projekt auf Gemeindeebene mit, da fließen dann 429 000 Euro, wie Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU) mitteilte. "Uns wurde immer wieder gesagt, nutzt doch die Wärme aus dem Sondermüll - das packen wir jetzt an." Doch die Wärmeauskopplung ist wohl derzeit für die Gesamtgemeinde zu unwirtschaftlich: "Wir haben jetzt einige Abnehmer gefunden, die näher an der Anlage liegen. Da sind die Rohrleitungen nicht so lang." Auch der Austausch der Straßenlampen gegen LED-Leuchtmittel wurde angegangen: "26 000 Euro pro Jahr sparen wir nun ein." Dass dabei auch ein kleiner Schritt in Richtung Energiewende getan wurde, wurde nicht sehr deutlich. Richtig stolz war Wayand bei der Aussage, dass die neue Heizzentrale in Baar-Ebenhausen mit Holzpellets betrieben werden wird: "Eine zentrale Heizung statt bisher vier Einzelheizungen - damit reduzieren wir auch den CO2-Ausstoß."

"Auch Vohburg macht mit bei der Energiewende", berichtete Bürgermeister Martin Schmid (SPD). Auch er lässt die Straßenbeleuchtung auf LED umrüsten. "Das rechnet sich nach zehn bis 15 Jahren. 30 000 Kilowattstunden sind bereits eingespart." Abgeschaut hat sich Vohburg die Klärschlammverwertung von Bad Abbach. "Das kostet zwar 1,7 Millionen, aber die Kosten für die Bürger strecken wir dabei auf 20 Jahre."

Auf den Bürgerwindpark Gerolsbach ging Peter Basche von der Bayernwerk Natur GmbH ein. "Man kann in unserer Gegend sehr wohl wirtschaftlich Windräder betreiben", sagte er. "Wir können 5000 bis 6000 Haushalte mit Strom versorgen."

Der heutige Mittwoch auf der Energie-für-alle-Woche steht im Zeichen der Information für private Häuslebauer. Um 18 Uhr erfahren die Besucher im Stockerstadl in der Münchener Straße 86 beim Thema "Richtig Geld sparen" alles über Förderprogramme für Bauherren. Anschließend um 19 Uhr referiert der Energieberater Georg Höhn zum Thema "Das Passivhaus: Ab 2020 der verpflichtende Standard für alle", um 20 Uhr spricht Wolfgang Eichenseher vom gleichnamigen Ingenieurbüro über "Das Haus, das mitdenkt! Wie aus Ihrem Haus ein Smart Home wird!"