Pfaffenhofen
Drei wollen rein – eine nicht mehr

Die Direktkandidaten der kleinen Parteien für die Bundestagswahl

09.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:42 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Die Bundestagskandidaten der bereits im Parlament vertretenen Parteien haben wir schon vorgestellt. Doch auch einige der kleinen Parteien haben Direktkandidaten für den Wahlkreis Freising, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, aufgestellt. Hier ein Überblick.

Für die Freien Wähler tritt der 54-jährige Flugkapitän Hinrich Groeneveld an. Der gebürtige Niedersachse lebt seit 24 Jahren in Moosburg, wo er seit 2008 auch im Stadtrat sitzt. Groeneveld ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Nach eigenen Angaben will er sich für die Ablehnung von Konzernspenden an Parteien, eine Energiewende mit Augenmaß und mehr Einfluss des Bundes auf die Bildungspolitik einsetzen. Die dritte Startbahn für den Münchener Flughafen lehnt er ebenso ab wie eine Übernahme von Schulden anderer Euroländer.

Die ÖDP hat den 55-jährigen Theologen Reinhold Reck aus Freising nominiert. Der gebürtige Oberfranke ist verheiratet und hat drei volljährige Kinder. Er arbeitet als selbstständiger Organisationsberater und ist seit vier Jahren Mitglied bei der ÖDP. Er will sich vor allem für mehr faire und direkte Demokratie einsetzen. Ein weiterer Schwerpunkt ist eine konsequente werteorientierte und langfristige Außen-, Friedens- und Sicherheitspolitik. Die Energiewende müsse außerdem kleinteilig, unabhängig und dezentral gestaltet werden, die bäuerlichen Landwirtschaft ohne Massentierhaltung, Agro-Gentechnik und Raubbau an der Natur soll geschützt werden, wenn es nach Reck geht. Sollte er in den Bundestag einziehen, will sich Reck gegen „unanständig“ hohe und niedrige Löhne einsetzen die Arbeit in Sozial- und Lehrberufen aufwerten.

Für die Piraten will Sebastian Kanschat (26) in das Parlament. Er setzt sich für bürgernahe und transparente Politik ein. Der Fokus seiner Aktivität lag bisher auf der Bekämpfung von Überwachungsgesetzen wie beispielsweise der Vorratsdatenspeicherung und Netzsperren. Hierfür organisierte er zahlreiche Infostände und beteiligte sich an Demonstrationen und Petitionen. Um ein Zeichen gegen die aktuelle Situation im Bereich der Nebeneinkünfte von Abgeordneten zu setzen, unterzeichnete Kanschat außerdem die freiwillige Selbstverpflichtung der Piraten. In dieser Selbstverpflichtung erklärt er sich im Falle seiner Wahl bereit, sämtliche Nebeneinkünfte in vollem Umfang offenzulegen.

Die Direktkandidatin der eurokritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD), Marie-Madeleine von Kienlin, hat ihre Kandidatur mittlerweile wieder zurückgezogen. Auf den Stimmzetteln ist ihr Name allerdings am Wahltag nach wie vor zu finden, weil die Unterlagen bei ihrem Rückzug bereits verschickt waren. Sie ist auch weiterhin wählbar. Von Kienlin könnte bei einem Wahlerfolg entweder wieder der AfD beitreten oder als parteilose Abgeordnete ins Parlament einziehen.