Pfaffenhofen
Aufklärung mal anders

Caritas organisiert Ausstellung zu Sexualität und spricht damit vor allem Flüchtlinge an

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Um die menschliche Sexualität ist es bei einer Ausstellung bei der Caritas gegangen. Anja Wätzold erklärt die Risiken einer Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten. - Foto: Lodermeyer

Pfaffenhofen (clm) Rätsel zu übertragbaren Krankheiten, verschiedene Verhütungsmittel und auch Geschlechtsteile aus Plüsch: Eine besondere Ausstellung rund um den Menschen hat diese Woche bei der Caritas in Pfaffenhofen Station gemacht. Dabei ging es letztlich um eine Art Crashkurs in Sexualkunde, die Schautafeln waren in mehreren Sprachen beschriftet.

"Die Ausstellung richtet sich speziell an Personen mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund", erklärt Anja Wätzold von der Caritas. Hintergrund sei, dass den Asylbewerbern und Zuwanderern der menschliche Körper und vor allem das Thema Sexualität näher gebracht wird. "Die Ausstellung fängt bei unserem Grundgesetz an - erklärt, dass alle Menschen gleich sind, egal welches Geschlecht oder welche sexuelle Orientierung", sagt Wätzold. Weiter gehe es zu Themen wie sexuell übertragbaren Krankheiten, Hygieneprodukte, Verhütung und anderen Punkten. "Das alles ist gerade für Personen gedacht, die aus Ländern zu uns kommen, in denen Sexualität ein Tabuthema ist."

Insgesamt etwa 15 Gruppen hatten sich in der vergangenen Woche die Ausstellung angeschaut, entweder im Caritas-Zentrum am Ambergerweg oder auch im Transitzentrum in Manching. Einerseits hatte die Caritas die Berufsschulen auf die Ausstellung aufmerksam gemacht, andererseits waren auch die Flüchtlinge und Asylbewerber eingeladen worden, denen die Caritas sonst zur Seite steht. "Sexualität ist sehr häufig ein tabuisiertes Thema", lautet Wätzolds Fazit. "Aber die Ausstellung war für uns sehr häufig der Einstieg für tiefere Gespräche gewesen - über Frauenärzte, Hygieneartikel oder auch Verhütung." Auch ihre Kollegin Tanja Retzer zieht eine positive Bilanz. "Ich hätte nicht erwartet, dass es so offene Fragen gibt", sagt sie. Dass beispielsweise bei den Berufsschulklassen - die Integrationsklassen für Schüler mit Migrationshintergrund waren zu Gast - auch die Lehrer mit im Raum waren, habe nicht gehindert. "Auch dass wir Frauen sind und auch viele männliche Flüchtlinge hier waren, das hat nichts ausgemacht."

Die psychosoziale Aids-Beratungsstelle der Caritas in München hat die Ausstellung "only human. Leben. Lieben. Mensch sein" konzipiert und gestaltet.