Pfaffenhofen
Malen, kleben, hämmern

Zum vierten Mal schaffen Mädchen und Buben in der Kulturhalle kleine Kunstwerke

09.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:21 Uhr
Auch das Einhornmotiv ist bei den kleinen Künstlern sehr beliebt. −Foto: Fotos: Meier

Pfaffenhofen (PK) In der Pfaffenhofener Kulturhalle findet die Sommerakademie des Neuen Kunstvereins statt. Dabei schaffen die Kinder nicht nur Kunstwerke, sondern werden gleich selbst zu einem.

Die kleine schwarze Maus Mimi ruht sich neben ihrer kleinen Schwester aus. Ein paar Schritte entfernt liegt ein großes Emmentalerstück. Lediglich die Schildkröten und der Fuchs passen nicht wirklich ins Bild. Gemeinsam mit Buchstaben, Herzen und einer Palme versperren sie den Weg in die Kulturhalle. Aber so soll es an diesem Vormittag sein. Denn: Die vierte Sommerakademie findet in der Kulturhalle statt. Besucher sind noch nicht willkommen, denn die kleinen Künstler kleben, schneiden und malen noch fleißig. Erst am Samstag, 11. August, können Familie, Freunde und Kunstinteressierte die fertigen Werke von 12 bis 18 Uhr bestaunen.

Eins steht bereits nach drei Tagen Sommerakademie fest: Zu sehen gibt es vieles. Wie beispielsweise Maus Mimi, die aus Draht und Pappmaché besteht. Ihr Nachbar auf dem Fußboden ist noch nicht ganz fertig. Hier und da blitzt bei der Schildkröte noch Zeitungspapier durch. Aber ein Mädchen spritzt gerade die grüne Farbe aus einer Tube auf einen Teller.

"Viele Kinder sind super motiviert und machen richtig schön mit", sagt Betreuer Sepp Hagl. 42 Mädchen und Buben im Alter von acht bis 16 Jahren lassen in der Kulturhalle ihrer Fantasie freien Lauf. "So viele wie heuer waren es noch nie", weiß Hagl. Seit Dienstag kommen die kleinen Künstler täglich von 9 bis 16.30 Uhr in die Halle - am Nachmittag lässt die Motivation immer etwas nach. Hamza Alscheich ist einer der kleinen Teilnehmer. Er zeigt stolz einen Buchstaben aus Ytong - ein leichter Porenbetonstein. "Das M steht für Mama", erklärt der Achtjährige. Anders als die anderen Buchstaben auf dem Boden ist Alscheichs M schwarz. "Dann sieht man die bunten Spritzer besser", sagt er und lächelt. Er ist eines der fünf syrischen Kinder, die kostenlos beim Kurs mitmachen. "Wir wollen die Kinder gerne miteinbeziehen und ihnen die Kunst näherbringen", betont Hagl.

Während der Achtjährige seine Pinsel bereits sauber gemacht hat, malt Valeria Krammer noch. Allerdings nicht auf Ytong, sondern auf einem Holzstab. Den Big Ben in London, die Sagrada Familia in Barcelona und das Koloseum in Rom hat sie bereits auf ihrem Kunstwerk verewigt. "Mir ist einfach die Idee gekommen, Orte zu malen, an denen ich schon einmal war", sagt die Pfaffenhofenerin. Sie ist bereits zum vierten Mal dabei. "Am Anfang war ich die Jüngste und jetzt bin ich die Älteste. Ich freue mich, dass man hier neue Freunde findet und man so viel ausprobieren kann."

Eine andere Station ist das Action Painting. Mit Walzen, Spachteln und Pinseln spritzen die Kinder die Farbe auf die Leinwand. Dabei werden die Mädchen und Buben gleich selbst zu einem Kunstwerk. Schließlich macht sich das Pink vom Nachbarn, das er gerade mit dem Pinsel auf das Papier spritzt, auch gut auf dem eigenen T-Shirt und der Hose. Etwas Grün im Gesicht kann auch nicht schaden. Das passiert einfach, wenn sich die Kinder künstlerisch austoben.

Samantha Meier