Pfaffenhofen
Korbinians Lied bringt das Dilemma auf den Punkt

19.05.2021 | Stand 23.05.2021, 3:33 Uhr
Brigitte Bührlen steht hinter allen Forderungen der Petition. −Foto: Ermert, Patrick, Rohrbach

Pfaffenhofen - Das Netzwerk der Familie Lechleuthner wächst weiter.

Mit Brigitte Bührlen hat sich die Gründerin der Stiftung "Wir! Pflegende Angehörige" den Forderungen der Petition angeschlossen. Im Umfeld der Anhörung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags haben sich Bührlen und Carmen Lechleuthner erstmals getroffen.

Wie sind Sie auf die Petition aufmerksam geworden?
Brigitte Bührlen: Ich bin ein Staubsauger in den sozialen Medien, wenn es um das Thema Pflege und Behinderte geht. Also bin ich auf das Lied gestoßen, das Thomas Lechleuthner für Korbinian geschrieben und eingesungen hat - und ich muss sagen: Das bringt das Dilemma auf den Punkt. Ich habe den Song sogar auf Hochdeutsch eingesungen. Dann habe ich Carmen zum ersten Mal angerufen - und seither stehen wir in Verbindung.

Wann haben Sie sich gedacht, dass mit dieser Petition etwas vorangehen könnte?
Bührlen: Das habe ich gleich gespürt. Die Lechleuthners gehen eigene Wege. Nicht die alten Pfade, sondern sie wählen diese Petition, die freilich nicht allen gefällt. Aber genau das ist der richtige Weg. Ich habe sie bestärkt darin, ihn konsequent weiterzugehen. Ich habe erste Kontakte zu Politikern herstellen können, womit eines das andere ergab. Und jetzt stehen wir hier vor dem Bundestag.

Was ist der Unterschied zu diesem Vorstoß gegenüber anderen? Und weshalb verspricht er in Ihren Augen womöglich Erfolg?
Bührlen: Hier treten zwei Ärzte in Erscheinung, die ganz genau wissen, wie es um die Praxis in der Pflege bestellt ist. Sie kennen die Zusammenhänge. Und sind gleichzeitig direkt betroffen. Da trifft alles zusammen. Daraus entsteht eine Bewegung, an die Verbände und sogar ein Universitätsprofessor auf Überzeugung andocken können. Auf diese Weise öffnen sich Türen.

Das Gespräch führte Patrick Ermert.