Gerolsbach
"Da geht noch mehr"

Gerolsbachs Grüne setzen auf Umweltschutz, regionale Lebensmittel, Transparenz und Bürgerbeteiligung

26.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:52 Uhr
Über intakte Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten unterhalten sich Landratskandidatin Kerstin Schnapp (von links) und die Gerolsbacher Gemeinderatsbewerber Wilhelm Reim, Luis Ponta, Ingo Westcombe-Benn und Julia Reim. −Foto: Schaipp

Gerolsbach - Zum ersten Mal treten bei einer Kommunalwahl in der Gemeinde Gerolsbach in diesem Jahr die Grünen mit einer eigenen Liste an.

 

Das Spektrum des Programms der Kandidaten reicht dabei vom Ausbau des Bus- und Radwegenetzes über bezahlbaren Wohnraum bis hin zu Kultur, Vereinsleben und den Ausbau von Möglichkeiten zur Naherholung. Ziele sind neben einkommensgerechten Kindergartengebühren auch eine Anpassung der Schließtage der Kindergärten an die Urlaubsrealität der Eltern, eine Beratungsstelle für "Wohnen im Alter" sowie die Schaffung von Mehrgenerationenhäusern und Plätze für betreutes Wohnen.

Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Gruppierung auf dem Thema Bürgerbeteiligung. "Für Gerolsbacher Verhältnisse ist es ja schon ein großer Schritt an Transparenz, dass man pünktlich zur heißen Phase des Wahlkampfs die Gemeindhomepage in die Jetzt-Zeit gebeamt hat", sagt der Ortsvorsitzender Wilhelm Reim. "Wenn künftig auf der Seite die Gemeinderatsprotokolle leicht einsehbar sind, ist schon mal eine unserer Ideen für Gerolsbach umgesetzt. Aber wir sind überzeugt: Beim Thema Transparenz und Bürgerbeteiligung geht noch mehr. " So fordern die Grünen eine "Gemeinderatsitzung zum Nachhören", wollen Bürgerbeteiligungsformate anbieten und ein Jugendparlament gründen, dass die Interessen der Jugendlichen in der Gemeinde vertritt.

Intakte Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten ist ein weiterer Schwerpunkt der Grünen. Kommunale Flächen und Wälder sollen umweltverträglich und nachhaltig bewirtschaftet werden. Es gilt, alte Bäume zu erhalten und neue zu pflanzen. Hier sollte die Kommune eine Vorreiterrolle einnehmen. Geht es nach den Grünen, sollen die kommunalen Ausgleichsflächen überprüft und aufgewertet werden. Auch wollen sie mehr Dach- und Fassadenbegrünung ermöglichen, um auch hier Lebensräume zu öffnen. Lichtverschmutzung kann das gesamte ökologische System aus dem Gleichgewicht bringen. Für Insekten werden Straßenlaternen oft zu einer tödlichen Falle. Deshalb wollen die Grünen in Gerolsbach ein modernes und ökologisches Lichtkonzept für den öffentlichen Straßenraum schaffen.

Die Kandidaten wollen zudem die Ganztagsangebote an der Grundschule bedarfsgerecht ausbauen und qualitativ weiterentwickeln. Zu einer guten Ganztagsbetreuung gehöre auch ein ausgewogenes, vollwertiges und gutes Mittagessen für alle Kinder, erklären sie. Soweit möglich, soll frisch und mit bio-regionalen Lebensmitteln gekocht werden. "Wir setzen uns für gutes Essen und gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein - und gehen in den kommunalen Einrichtungen mit gutem Beispiel voran", sagt Wilhelm Reim. "Durch Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wollen wir alle auf den Geschmack bringen. Ziel ist ein Genussort Gerolsbach mit noch mehr regionalen, biologischen und vegetarischen Angeboten. "

Hier wollen die Grünen natürlich auch Verbraucher und Erzeuger enger zusammen bringen. Die Digitalisierung lasse sich dazu hervorragend nutzen, äußern sich die Kandidaten überzeugt. Mit einem virtuellen Marktplatz wollen sie die Bürger informieren, auf welchen Höfen in der Gemeinde sich regionale und biologische Produkte erwerben lassen.

PK