Scheyern
Bald staubfrei?

Luitpoldstraße und Riederbuch auf der Agenda des Scheyrer Gemeinderats

26.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:54 Uhr

Scheyern - Nach dem Ende der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) sollen nun endlich einige Straßenzüge in Fernhag saniert werden.

"Hier wären bei der Strabs Beiträge von 30000 oder 40000 Euro fällig geworden", erklärte Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler) in der jüngsten Sitzung. Nun aber - da die Anlieger nicht mehr mitbezahlen müssen - will die Gemeinde vorwärts kommen. "Mitte 2019 hatte ich Besuch von Anwohnern in der Bürgersprechstunde", so Sterz. Inzwischen hatten nun Fachleute vom Planungsbüro Wipfler eine erste grobe Schätzung zu möglichen und nötigen Arbeiten und Kosten aufgestellt.

"Die Summen sind nicht die finale Kostenschätzung, sondern stehen nur einmal da, damit Sie zwischen den verschiedenen Varianten vergleichen können", erklärte Planer Stephan Raven den Gemeinderäten. Denn drei verschiedene Möglichkeiten hatten Raven und sein Kollege Stephan Schiller für die Straßen Riederbuch und Luitpoldstraße untersucht: Eine Oberbauverstärkung für rund 820000 Euro, einen Vollausbau für 1,17 Millionen Euro und ein Vorgehen mit dem sogenannten Panmax-System für 702000 Euro. Diese groben Berechnungen beinhalten lediglich die Kosten für Straßenbau und Entwässerung, jedoch keine Ausgaben für Sparten wie Kanal, Grunderwerb, Breitband und anderes.

Die günstigste Variante betrachteten die Planer allerdings mit Skepsis. Bei diesem Vorgehen werde eine geheime Mischung der Firma Panmax aufgebracht - die Firma garantiere zwar beispielsweise für die Dichtigkeit. "Aber es ist nicht bekannt, was genau da beigemischt wird", warnte Raven. Zu den anderen beiden Varianten wollten die Planer noch keine Empfehlung abgeben. "Für eine reine Oberbauverstärkung ist die Voraussetzung, dass die vorhandene Straße von Tragfähigkeit und Frostsicherheit dafür geeignet ist", erklärte Schiller. Über diesen Untergrund sei allerdings noch nichts bekannt, dazu müssten Bodenproben genommen werden. Erst wenn hier ein Ergebnis vorliegt, könne entschieden werden, ob die unteren Schichten von der Qualität her ausreichen. Beim Vollausbau kommen zu den zwölf Zentimetern Asphalt und 15 Zentimetern Schotter - wie auch bei der Oberbauverstärkung - noch etwa 33 Zentimeter Frostschutzschicht dazu.

Auf den Skizzen der Planer war eigentlich der Streckenabschnitt am nördlichen Ende der Luitpoldstraße ausgeschlossen. Ursprünglich war der Gedanke, dass nur die Straßenzüge mit Wohnhäusern gemacht werden sollten. "Der Hauptzubringer ist nicht dabei", sagte Bürgermeister Sterz mit Blick auf die ersten groben Kosten.

Albert Wolf (Bürgerblock) sah das kritisch: "Warum ist die Straße bis zum Lüftenwirt nicht dabei, das verstehe ich nicht. " Auch Sterz stimmte zu, der Abschnitt soll daher künftig mit bearbeitet werden. Pater Lukas Wirth (BB) schlug für das weitere Vorgehen vor: "Für eine Entscheidung ist eine Untergrunduntersuchung nötig und eine Vermessung. " Dem stimmte auch Sterz zu.

Der Euernbacher Ortssprecher Xaver Ostermeier wies zudem darauf hin, auch über den Tellerrand zu schauen: "Man sollte auch den Kanal untersuchen und das Baujahr der Wasserleitung eruieren. " Der Scheyrer Gemeinderat stimmte letztlich einhellig dafür, den Untergrund untersuchen und die Strecken vermessen zu lassen.

PK

Claudia Lodermeyer