Pfaffenhofen
Frischzellenkur fürs Faschingstreiben

Schlagerzelt und zweite Bühne am Pfaffenhofener Marienbrunnen - Erst gibt es viel zu sehen, dann soll kräftig gefeiert und getanzt werden

12.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr
Im Fasching 2015 tanzten für die Narrhalla Ilmmünster Prinzessin Birgit I. und Prinz Hubert I. auf der Bühne vor dem Rathaus. −Foto: Ermert

Pfaffenhofen (pat) Ein Schlagerzelt zum Feiern und Tanzen am Marienbrunnen, zwei Bühnen für die Tanzgruppen und Gardeauftritte - und dazwischen die Stände der Vereine und Gastronomen: Die Stadt Pfaffenhofen und die Narrhalla Ilmmünster haben sich gemeinsam eine Frischzellenkur für das närrische Faschingsdienstagstreiben am Hauptplatz überlegt. "Es ist seit Jahren rückläufig.

Schon mal von den Besucherzahlen her - und damit natürlich auch beim Umsatz", räumt Hauptamtsleiter Hans-Dieter Kappelmeier ein. In der Spitze haben schon bis zu 6000 Narren rund um 35 Stände vor dem Rathaus gefeiert. In den vergangenen Jahren waren es manchmal nur noch 2000 Maschkera. Und die Zahl der Stände hat sich halbiert.

 

Am Tiefpunkt haben sich Kappelmeier und der langjährige Narrhalla-Präsident Peter Rapp - mittlerweile ist er "nur" noch Kassier - zusammengesetzt und einen Plan für eine bessere Zukunft des Pfaffenhofener Faschings ausgeheckt. "Letztes Jahr beim eher mauen Treiben am Hauptplatz kam uns die Idee", erinnert sich Rapp. Zur Volksfestzeit folgten vertiefende Gespräche, fügt er an. Und jetzt sei so gut wie alles fix. "Wir werden das Showprogramm besser takten und terminlich genauer regeln. Damit sich alle auskennen", meint Kappelmeier. Und das wirklich Neue bringt dann Rapp ins Spiel. "Das Schlagerzelt am Brunnen ist der große Wurf", hofft er. Die Narrhalla kümmert sich um die Bar, "Pudding" alias Jörg Stadlmeier legt als DJ Schlager- und Partymucke auf, damit Junge, Junggebliebene und gerne auch etwas Ältere kräftig die Sau rauslassen können. "Singles, Familien, Paare. Einfach alle sollen wieder zusammen feiern und tanzen", so Rapp. Das Generationenübergreifende ist den Organisatoren wichtig. "Wir brauchen frisches Blut, mehr Gäste und tolle Stimmung. Ansonsten stirbt das Treiben irgendwann", sagt Kappelmeier offen.

Die Tradition des Faschingstreibens am Hauptplatz reicht weit zurück. Zu Beginn der 1980er Jahre ist aus dem Umfeld des ehemaligen Rennsportklubs der erste "Stand" aufgestellt worden. "Direkt vor der Neuen Liebe", erinnert sich Rapp. Wer das nicht mehr kennt: Heute heißt "die Liebe" Othello. Rapp selbst hat damals aufgelegt. Wolfgang Müller, besser bekannt als "der Platten Woife", war ganz vorne mit dabei. Dann ging es Jahr für Jahr aufwärts. Die Zahl der Stände nahm zu. Der Reichertshausener Motorradverein kam hinzu. "Auch die Oidkaslouer", wie Rapp die Gruppe aus Altkaslehen dialektgetreu bezeichnet. Jahr für Jahr wuchs sich die Feierei zu jenem Faschingstreiben aus, bei dem seit Jahren auch die Narrhalla ganz vorne mitmischt.

In den vergangenen Jahren mangelte es allerdings manchmal am Konzept. Die Gaudi ging irgendwann mittags los, endete am frühen Abend - und wer da war, war da. Wer nicht, der nicht. Zuletzt waren es immer weniger. "Wir brauchen wieder mehr Plan. Damit die Leute wissen, was sie erwartet", so Kappelmeier. Und genau das geschieht in vier Wochen, am Faschingsdienstag, 13. Februar, zum ersten Mal.

Los geht's um 12.50 Uhr mit jeweils 20-minütigen Auftritten der Kindergarden aus Waidhofen, Ilmmünster und Steinkirchen auf der Anhängerbühne vor dem Rathaus. Ab 14 Uhr zeigen dort die Showgarden aus Waidhofen, Steinkirchen, Geisenfeld und Ilmmünster ihr Können. Parallel dazu treten neben dem Schlagerzelt, das zwischen dem Marienbrunnen und den Radlständern in einer Größe von vermutlich 15 auf acht Meter aufgestellt wird, die Tanzgruppen Dance on Stage, Watch us move und Shadow Dancers auf. "Jeweils halbstündig, keine Zugaben, keine Verzögerungen", verspricht Kappelmeier. Danach soll nicht länger zugeschaut, sondern gefeiert und getanzt werden - im Schlagerzelt und an den Ständen. Bis es dunkel ist. Um 18.30 Uhr ist Ausschankende, die Musik verstummt - und eine halbe Stunde später ist am Hauptplatz Schluss. "Wer danach weiterfeiern mag, darf aber gerne noch durch die Kneipen ziehen", sagt Rapp.