Wolnzach
Den Klimaschutz vor Augen

Photovoltaik für Kläranlage, klimafreundliche Bauleitplanung, Gebäudecheck: Zwischenbericht zur Netzwerkarbeit

19.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:42 Uhr

Wolnzach - Von einer "engagierten Kooperation, die 2012 begann", hat Professor Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik (IfE) der Oberbayerischen technischen Hochschule Amberg-Weiden gesprochen, als er am Dienstag im Rahmen der Umweltausschusssitzung seinen Zwischenbericht gab.

Wolnzach sei von Anfang an dabei gewesen im Klimaschutznetzwerk, setze wichtige Impulse, fordere und gestalte: Deshalb brauchte es auch 25 Seiten, um alle Informationen zur bisherigen Zusammenarbeit zusammenzufassen.

Sehr gerne habe er sich Zeit genommen für diese Zwischenbilanz, denn die Zusammenarbeit mit Wolnzach sei äußerst konstruktiv, so Brautsch: "Das zeigt, wie wichtig Ihnen hier dieses Thema ist. " Zusammen mit einem Team aus 45 Ingenieuren und Wissenschaftlern betreue das Institut Wolnzach, werde "sehr gefordert" und freue sich über von hier ausgehende Impulse: Beispielsweise sei das gerade ins Leben gerufene Ressourceneffizienz-Netzwerk im Landkreis Pfaffenhofen zur Umsetzung des Klärschlammkonzepts "ganz klar auf einen Wolnzacher Impuls" zurückzuführen. Laut Brautsch ein "sehr ambitioniertes Projekt".

Zudem sei Wolnzach weiterhin dabei im Klimaschutz-Netzwerk, das in Fortsetzung des 2015 begonnenen auf weitere drei Jahre mit 14 anderen Kommunen laufe. Wolnzach sei Gastgeber zum nächsten Netzwerktreffen in wenigen Wochen, zentrales Thema seien das geplante Wohnbaugebiet "Glandergassleiten" und die Energieversorgung dort.

Das Institut begleite die Netzwerkpartner, stelle fachliche Beratung zur Verfügung - beispielsweise zu klimafreundlichem Gebäudebau, klimafreundlicher Bauleitplanung, dem Ausbau erneuerbarer Energien, zur Wasserstoffstrategie, nachhaltiger Mobilität, Klärschlammverwertung.

In Bearbeitung seien gerade die Prüfung der Straßenbeleuchtung in Wolnzach, eine Gebäudesimulation zum sommerlichen Wärmeschutz in der Volksfesthalle, die Prüfung der Energieversorgung von Baugebieten, der Energiecheck kommunaler Liegenschaften und deren Photovoltaikcheck, die Beratung zur energetischen Versorgung zum Kindergartenneubau. Vergeben in dieser Sitzung wurde auch die energetische Sanierungsberatung für die Mittelschule Wolnzach für rund 3300 und für die Grundschule Wolnzach für 2500 Euro netto.

In diesem Zusammenhang wurde auch die Konzeptionierung einer Photovoltaikanlage für die Wolnzacher Kläranlage begleitet: Ausgehend von einer Simulation und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung habe man die mögliche Ausgangsleistung, den zu erwartenden Ertrag, die mögliche Stromeigennutzung und den solaren Anteil an der Stromversorgung simuliert und auf dieser Basis schließlich eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchgeführt - inklusive Berechnungder CO2-Einsparung. Ergebnis: Investitionskosten von rund 71000 Euro netto, eine Amortisation von neun Jahren, danach ein zu erwartender Überschuss von etwa 100000 Euro netto. Brautsch: "Das wird eine sehr wirtschaftliche Anlage sein", die Umsetzung werde empfohlen.

WZ

Karin Trouboukis