Schrobenhausen
Vorerst keine Hybridsitzung

19.05.2021 | Stand 22.05.2021, 3:34 Uhr

Schrobenhausen - Die Sitzungen des Stadtrats und seiner Ausschüsse werden erst einmal weiterhin ausschließlich in Präsenz stattfinden.

Die Grünen hatten einen Antrag auf Zulassung von Hybrid-Sitzungen gestellt, die es Stadtratsmitgliedern ermöglicht hätte, online an den Sitzungen teilzunehmen. Nicht nur in Hinblick auf Corona, sondern auch, um die Vereinbarkeit von Mandat, Familie und Beruf zu vereinfachen.

Allerdings, so Geschäftsleiter Christian Finster, gebe es hier einige Schwierigkeiten: Unter anderem sei es ein Problem, wenn plötzlich die Verbindung abbricht zu einem Stadtrat, der zum Beispiel in Sandizell sitzt. Das Beispiel sei hier genannt, da Franz Mühlpointner (BVS) von seinem einen Balken Netz daheim in Sandizell erzählte. Breche also die Verbindung ab, müsste die Sitzung sofort unterbrochen werden, denn sonst, so Finster, sei die Beschlussfassung ungültig. Außerdem müssten nicht nur die anwesenden die abwesenden Stadträte sehen können, sondern auch andersrum. Die Königslösung, so Finster, wäre - wie in Pfaffenhofen - eine externe Firma, die den Videostream der Sitzung übernimmt. Kostenpunkt rund 1800 Euro pro Sitzung plus eine Ausrüstung im Wert von rund 29000 Euro.

"Ich sehe nicht dem Mehrwert", so Bürgermeister Harald Reisner (FW). Für ihn lebe so eine Sitzung von lebendiger Diskussion. Außerdem stelle sich die Umsetzung der Hybrid-Sitzungen als recht kompliziert dar. Aus seiner Sicht sollte man den Umzug abwarten und schauen, was im Rathaussaal möglich ist. "Es ist jetzt Zeit, das zu entscheiden und die technischen Fragen zu klären", hielten Joachim Siegl, aber auch die anderen Grünen dagegen. Vielleicht sei man gerade in der Pause zwischen zwei Corona-Wellen, außerdem, so Siegl, gebe es viele junge Väter, denen man so die Teilnahe ermöglichen könnte. "Es gibt nicht nur Väter mit Kindern", fügte Martha Schwarzbauer (SPD) hinzu - und sorgte mit dem Zusatz, dass sie das Problem nicht habe, "ich bring' meine mit", für kurzes Gelächter in der Alten Schweißerei. Dennoch: Die technischen Probleme sollte man doch gelöst bekommen.

Es wäre zeitgemäß, betonte auch Stefan Eikam (SPD). Und Till Huesmann (FW) sagte, dass wieder berufliche Phasen kommen würden, in denen es sicherlich das Mittel der Wahl wäre. "Ob das von Hamburg aus funktioniert? ", meinte Reisner augenzwinkernd in Richtung Günther Schalk (FW). Würde es wohl. Dennoch stimmte der Stadtrat mit 16:7 gegen Hybridsitzungen.

ais