Pfaffenhofen
Hochklassiges Jubiläumsspiel

FSV kämpft tapfer gegen Unterhaching

23.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:29 Uhr
Die Fans im Stadion und am Spielfeldrand stehen bei der Partie am Samstag voll hinter dem FSV Pfaffenhofen. Auch wenn das Spiel deutlich mit 13:1 für Unterhaching endet, loben die Pfaffenhofener ihre Mannschaft. −Foto: Hammerl, Stolle

Pfaffenhofen (PK) "FSV, FSV", schallt es vom Spielfeldrand, wo die F-Jugendspieler des FSV Pfaffenhofen sitzen und darauf warten, mit den Mannschaften aus Pfaffenhofen und Unterhaching einzulaufen. Der Höhepunkt der Feier zum 100-jährigen Bestehen des FSV steht bevor: Am Samstag war der Drittligist zu Gast im städtischen Stadion, um gegen das Team von FSV-Trainer Stefan Wagner anzutreten. Die Aufmunterungsrufe des aufgeweckten Nachwuchses können die tapfer kämpfende Mannschaft des FSV allerdings nicht vor der Niederlage retten.

Ebenso wenig der etwas länger geschnittene Rasen, den Michael Koppold mit fachmännischen Blick sofort erkannt hat. "Das war natürlich Absicht, das macht das Spiel etwas langsamer", verrät er augenzwinkernd. Der erfahrene Spielermanager kennt nicht nur die Unterhachinger Stammspieler, sondern auch die Nachwuchsspieler, die er ausnahmslos als Hochkaräter einstuft. Tatsächlich setzen die Gäste die Pfaffenhofener von der ersten Minute an unter Druck - nach gut drei Minuten muss Torwart Maximilian Bleisteiner erstmals hinter sich greifen.


Für FSV-Vorsitzenden Rama Yaylakci geht das in Ordnung. Er hat sich "ein schönes Spiel ohne Verletzungen" gewünscht, das Ergebnis spiele keine Rolle. Im Gegenteil: "Ich will kein Geschiebe haben, sondern ein Spiel - wir versuchen uns zu wehren." Nachdem die Vorbereitung gerade erst begonnen habe, sei klar, "dass wir heute alle einen Schritt zu langsam sind".

Für die Unterhachinger steht direkt nach Trainingsbeginn das Präsidentenwochenende an. Was bedeutet, dass Präsident Manni Schwabl drei Spiele in der Umgebung vereinbart, bei denen der Drittligist für einen guten Zweck antritt. "Als Wertschätzung für kleinere Vereine", erklärt Schwabl, weshalb er nicht einmal Fahrtkosten von den Gastgebern verlangt. Seine Mannschaft fährt Vollgas, denn "alles andere wäre nicht professionell". Dann lobt Schwabl die wunderbare Sportanlage, den herzlichen Empfang durch das Publikum und die unterlegene Mannschaft, die so tapfer kämpft. Seine Prognose von 11:1 wird am Ende um zwei Tore übertroffen.

"Haching spielt einen tollen Fußball - Respekt", findet Stadionsprecher Manfred Nadelstumpf, den es freut, dass die Gäste das Spiel gegen den vier Klasse tiefer spielenden Bezirkslisten ernst nehmen. Was er auch darauf zurückführt, dass für die sieben Nachwuchsspieler, die erst ab 1. Juli offiziell dabei sind, um Stammplätze in der Mannschaft geht.

 

Auf den Publikumsrängen gibt es bei diesem besonderen Spiel im städtischen Stadion keine Blöcke. Es geht entspannt zu, was Polizeichef Helmut Fink mit Freude sieht, denn "wir sind gerne überflüssig". Sein Kollege Thomas Röder kommentiert den Halbzeitstand von 0:7 mit der Prognose, es werde wohl auf zwölf Tore hinauslaufen.

Auf "unter zweistellig" hofft dagegen Hans Kring, der selbst 47 Jahre lang aktiv beim FSV gespielt hat. Er findet es schön für die Zuschauer, einen in jeder Hinsicht höherwertigen Fußball als die gewohnte Bezirksliga geboten zu bekommen. "Mei, für mich war das Ergebnis klar", sagt Ulrike Domes, "aber ich finde es toll, dass die Hachinger gekommen sind - etwas Besseres kann unseren Jungs nicht passieren, davon können sie nur profitieren".

Auch Landrat Martin Wolf, der zum Jubiläum beschlossen hat, FSV-Mitglied zu werden, gefällt, dass die Gäste voll spielen und den ihnen gegebenen Raum überlegen nutzen. Er wünscht sich einen Ehrentreffer für Pfaffenhofen - was ihm Daniel Schilling in der 62. Minute erfüllt.

Das Tor gönnt den Pfaffenhofenern auch Johann Kolb aus Neufahrn, angereist im U61-Trikot und Fan-Schal der Hachinger, denn "10:1 nach 60 Minuten, das war schon heftig".

Auf der Zuschauertribüne bleibt es entsprechend ruhig, Bewegung kommt eigentlich nur auf, als Schilling auf das Hachinger Tor zusteuert. Und etwas am Ende, als die Gäste mehrfach im Abseits stehen, was aus Sicht einiger Zuschauer vom Linienrichter nicht oder verspätet geahndet wird. "Mei, es steht doch schon 13:1, und da regen die sich noch auf", kommentiert der zwölfjährige Luca.

Gelassen nimmt auch Stefan Wagner das Ergebnis. "Es war für jeden von uns eine super Sache gegen Profis zu spielen, die den kleinsten Fehler gnadenlos bestrafen", sagt der FSV-Spielertrainer, der sich eigentlich ein einstelliges Ergebnis gewünscht hatte, mit der Leistung seines Teams aber zufrieden ist.

FSV Pfaffenhofen: Trainer Stefan Wagner, Torwart: Maximilian Bleisteiner, Feldspieler: Mathias Grünwald, Fabian Wagner, Stefan Wagner, Ruben Popa, Marco Krammel, Raphael Boser, Vincent van Baal, Wojciech Swierkosz, Daniel Schilling, Simon Heigl. Ersatzspieler: Matthias Zörntlein, Heiko Juhra, Sebastian Rottenburger, Frederic Rist, Julian Kornas, Robert Petr, Manuel Riebold und Manuel Andre.

SpVgg Unterhaching: Trainer: Claus Schromm, Torwart: Alexander Eiban, Stammspieler: Maximilian Bauer, Alexander Winkler, Max Dombrowka, Lucas Hufnagel, Dominik Stahl, Luca Marseiler, Feldspieler mit Gastlizenz: Arne Naudts, Felix Schröter, Paul Grauschopf, Moritz Heinrich, Ersatzspieler: Janis Turtschan, Felix Göttlicher.

Schiedsrichter: Stefan Treiber (FC Zellbruck), Assistenten: Manfred Häckel (SV Ludwigsmoos) und Moritz Hägele (SpVgg Joshofen-Bergheim).

Torschützen: Arne Naudts (4./14. Minute), Felix Schröter (22./55./56./77. Minute, Lucas Hufnagel (23.), Maximilian Bauer (36.), Luca Marseiler (41./45.), Moritz Heinrich (57./68.), Daniel Schilling (FSV, 62.), Dominik Stahl (72.);

Endstand im städtischen Stadion in Pfaffenhofen damit 13:1.
 

Andrea Hammerl