Neuburg
Polizei befreit Zwergziegen

Jako und Jolly finden ein Plätzchen im Neuburger Tierheim

23.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:23 Uhr

Noch ein bisschen ängstlich: Jako und Jolly in ihrem Gehege beim Neuburger Tierschutzverein in Riedensheim. - Foto: Frank

Neuburg (kpf) Auch für überraschungsresistente Stadtpolizisten sicherlich kein alltäglicher Anblick: Eine Streifenbesatzung der Inspektion Ingolstadt entdeckte am Dienstagabend auf dem Zentralen Omnibusbahnhof in Ingolstadt zwei kleine Ziegen. An Vorder- und Hinterläufen gefesselt, sahen sie einem ungewissen Schicksal entgegen.

Wie sich herausstellte, hatten ein 45-jähriger Mann und seine 25-jährige Begleiterin, beide Flüchtlinge aus Afghanistan, die Ziegen gekauft, um sie angeblich in einer Asylunterkunft in Ingolstadt als Haustiere zu halten.

Die Beamten stellten die Hornträger sicher, das Paar erhält eine Anzeige wegen Tierquälerei. Damit trat Gerhard Schmidt vom Neuburger Tierschutzverein auf den Plan. Die Beamten hatten ihn angerufen, und Schmidt hatte sich auf den Weg zum Busbahnhof gemacht. „Die Besitzer standen da, wie vor den Kopf geschlagen“, erzählt er. Was in Afghanistan sicher kein Aufsehen erregt hätte, hat in Deutschland einen ganzen Apparat in Bewegung versetzt. Schmidt nahm die Wiederkäuer mit nach Neuburg, wo sie auf dem weitläufigen Gelände in Riedensheim ein schönes Plätzchen gefunden haben. Noch sind sie sehr verängstigt, lassen niemand zu nahe an sich heran. Schmidts Mitarbeiterinnen haben sie bereits getauft. Der kleine Bock heißt Jako, die Ziege Jolly. Vorerst werden sie im Tierheim bleiben, bis die Besitzverhältnisse klar sind. Sollte der Tierschutzverein Eigentümer der Ziegen werden, können sie an einen guten Platz vermittelt werden.