Neuburg
Jugendparlamentarier voller Tatendrang

Gremium trifft sich zur ersten Sitzung Pläne für 2016: Open-Air-Kino und Hilfe für Flüchtlinge

18.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:18 Uhr

Neue Truppe, neue Pläne: Elf der 16 neuen Jugendparlamentarier trafen sich am Samstag im Rathaus zur konstituierenden Sitzung. Mit dabei war auch Jugendreferentin Doris Stöckl und zweiter Bürgermeister Rüdiger Vogt. - Foto: Riaz

Neuburg (DK) Mit neuen Zielen und Ideen starten die 16 Mitglieder des Jupa in das Jahr. In der konstituierenden ersten Sitzung am Samstag machten sie eins ziemlich deutlich: Junge Bürger der Stadt dürfen sich in den kommenden Monaten wieder auf tolle und neue Aktionen freuen.

Die alten, für das Jupa bereits traditionell gewordenen Veranstaltungen werden jedoch nicht komplett aus dem Programm genommen.

"Ich würde es schon cool finden, wenn wir auch neue Aktionen machen und nicht immer nur das gleiche", findet Susanne Kelm. So denken sicherlich viele junge Neuburger. Neue Pläne gibt es schon: Ein Open-Air-Kino soll her. "In der Nähe des Donaukais, da beim Ruderclub wäre es bestimmt cool", sagt Marie-Luise Stadler, die in dieser Sitzung bereits zum dritten Mal in Folge zu einer der Sprecherinnen gewählt wurde. Zweite Jupa-Sprecherin ist nun Alena Winkler. Auch sie findet die Idee eines Kinos im Sommer super. "Da kann dann jeder sein Picknick mitnehmen, und wir können diese Neuburger Klappstühle aufstellen." Diesen Plan will sich auch Jugendreferentin Doris Stöckl unbedingt warmhalten. Mit Roland Harsch, Geschäftsführer des Kinopalastes Neuburg, soll Kontakt aufgenommen und die Idee in jedem Fall durchdacht werden.

In der Sitzung ist auch Bürgermeister Rüdiger Vogt anwesend. Er hat ebenfalls eine Idee parat: mehr Firmenbesuche für Jugendliche. Unterstützung bietet er natürlich an. Solange es genug Interessierte gebe, werde er sich dafür einsetzen, in verschiedenen Unternehmen in der Region Termine zu vereinbaren, an denen Jugendliche einen Einblick in die Arbeitswelt bekommen könnten.

Apropos Arbeitswelt: Auch über die Azubi-Messe diskutieren die jungen Parlamentarier. Sie wollen einen Stand auf der viel besuchten Veranstaltung ergattern. Vogt warnt hier vor einem Problem: "Ich denke nicht, dass das möglich sein wird. Die Azubi-Messe ist immer direkt ausverkauft." An einem einzelnen Stehtisch will das Jupa deswegen möglicherweise versuchen, in dem Trubel dennoch ein wenig Aufmerksamkeit zu erlangen.

Über neue Aktionen dürften sich die Jugendlichen der Stadt freuen. Doch was spielt die Politik für eine Rolle im Jugendparlament? "Ich finde generell, dass wir in allen Sitzungen wenigstens einen Teil unserer Zeit dafür nutzen sollten, über aktuelle politische Themen zu diskutieren, damit wir als Jugendparlament dann eine Meinung bilden und sie nach außen tragen, wenn es gefragt wird", meint Jonas Scheller. Aktuelles Beispiel hier: Das Mehrgenerationenhaus Ostend-Schwalbanger. "Der Bauausschuss könnte uns in einer Sitzung das Projekt vorstellen und sagen, wie weit sie wären", erklärt Stöckl. Die Jugendlichen werden dann darüber diskutieren. Bei der Tagung des Bauausschusses könnte das Jupa ebenfalls dabei sein und mitteilen, zu welchem Vorschlag es gekommen ist.

Die heiß umstrittene und vieldiskutierte Flüchtlingspolitik ist auch im Jupa angekommen. Die Mitglieder sind sich einig, wieder Aktionen im Bezug auf Asyl- und Schutzsuchende in der Neuburger Unterkunft zu veranstalten. "Wenn man wirklich mit ihnen redet, merkt man, dass sie sich wirklich integrieren wollen, sich anstrengen und versuchen, Deutsch zu lernen", erzählt Alena Winkler. Es sei wichtig, dass man gerade in dieser Zeit zeigt, dass nicht alle Flüchtlinge in eine Schublade mit den Kriminellen gesteckt werden können. Auch Marie-Luise Stadler stimmt zu. In nächster Zeit soll ihrer Meinung nach beobachtet werden, wie die Flüchtlingspolitik in Neuburg aussieht, da sehr viele Jugendliche hierher kommen. "Man sollte die einheimischen Jugendlichen aufklären und mehr informieren. Wir sollten dann schauen, wie wir vom Jugendparlament uns da engagieren können", meint sie. Als eine gelungene Aktion bezeichnet Doris Stöckl hier die vergangene Nikolausfeier mit den Menschen aus der Gemeinschaftsunterkunft.

Das Jupa will mehr Präsenz zeigen und bei den Bürgern bekannter werden. Es stellt sich die Frage, welche von den Veranstaltungen bestehen bleiben, welche nicht. Was ist mit dem "Fest der guten Taten" Hier hat das Jupa in den vergangenen Jahren auf dem Schrannenplatz Suppe verkauft und den Erlös an den Seniorenbeirat gespendet. Oder die Aktion "Saubere Stadt" wo sie und auch manche Schule an einem Tag den Müll in der Stadt aufräumen. "Die Aktionen würde ich im Leben nicht wegstreichen wollen", meint Winkler. "Die gehören schon lange fest zu uns dazu und sind auch überhaupt kein großer Aufwand." Die Veranstaltungen festlegen und die genauen Termine sowie Abläufe der einzelnen Veranstaltungen besprechen will das Jupa in den nächsten Sitzungen.