Neuburg
Auslandseinsatz in Afghanistan

Kommodore Frank Gräfe geht für ein halbes Jahr an den Hindukusch – In Neuburg übernimmt Holger Neumann

10.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:29 Uhr

Für Deutschland im Einsatz in Afghanistan: Kommodore Frank Gräfe – hier bei seiner Amtseinführung, damals noch als Oberstleutnant – fliegt heute an den Hindukusch. Arch - foto: Schanz

Neuburg/Kabul (szs) Heute um 9 Uhr geht der Flieger in Köln: Oberst Frank Gräfe, der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74, startet seinen halbjährigen Auslandseinsatz in Afghanistan. Er koordiniert dort den Flugverkehr auf den vier Nato-Flugplätzen.

In Neuburg-Zell übernimmt sein Stellvertreter Holger Neumann das Kommando.

„Am Abend vorher treffe ich mich noch mit den Neuburger Altkommodores bei mir zu Hause. Neben mir leben noch 14. Da sind viele Generationen vertreten. Das ist immer ganz witzig“, erzählt Gräfe. Dann geht es auf die Reise. Ein Airbus der Bundeswehr bringt den Oberst zunächst nach Usbekistan. In einer geschützten Transall fliegt Gräfe dann nach Masar-e Scharif. Dort erwarten ihn bekannte Neuburger Gesichter: „Dort sind 20 meiner Leute stationiert“, sagt Gräfe. Dann geht es weiter in die Hauptstadt Kabul. Sechs Monate lang wird der Kommodore im Nato-Hauptquartier im Stab mitwirken. „Wir wollen den Afghanen ihren Luftraum zurückgeben“, erklärt der Oberst. „Dafür arbeiten wir eng mit dem afghanischen Verteidigungsministerium zusammen.“

Konkret bedeutet das für Gräfe, dass er die An- und Abflüge auf den vier Nato-Flugplätzen koordiniert und den Luftraum über den Startbahnen kontrolliert. Zur Seite stehen ihm dabei Neuburger Fluglotsen. „Für mich ist das eine reine Schreibtischtätigkeit“, erklärt Gräfe, der in Neuburg auch gerne im Cockpit Platz nimmt.

Auf dem Flugplatz Zell wird derweil Oberstleutnant Holger Neumann übernehmen. Dort laufen noch die Bauarbeiten an der neuen Start- und Landebahn. Weitere Bomben hat man dort laut Geschwader nicht gefunden, nur viele Metallteile. Wenn Gräfe im Januar zurückkommt, sollen die Eurofighter statt wie momentan in Lechfeld wieder in den Neuburger Himmel starten.