Neuburg
Klinik: Verdi bleibt kritisch

Gewerkschaft will neuen Gesellschafter im Auge behalten

21.04.2022 | Stand 23.09.2023, 1:51 Uhr

Foto: Janda

Neuburg – Die Gewerkschaft Verdi sieht den Gesellschafterwechsel im Neuburger Krankenhaus kritisch. „Wir bereiten uns vor und werden den Übergang sorgsam und wachsam begleiten“, betont Arina Wolf, die bei Verdi für die Region zuständig ist, vor dem Übergang auf die Schweizer Ameos-Gruppe. Der Gewerkschaft zur Seite steht dabei die Mitarbeitervertretung in der Klinik, die laut Mitteilung eine große Unsicherheit unter den Beschäftigten bemerkt hat.

Verdi: Beschäftigte in Sicherheit gewogen



Wie berichtet, wird der bisherige Gesellschafter, die Katholische Jugendfürsorge im Bistum Augsburg, das Krankenhaus in den kommenden Monaten an Ameos übergeben. Die Gruppe hatte sich in einem Bieterverfahren unter anderem gegen den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen durchgesetzt. „In der Öffentlichkeit und in der Belegschaft war nie die Rede über den Verkauf an einen privaten Investor“, kritisiert Verdi. Und: „Ganz im Gegenteil: Die Beschäftigten wog man in Sicherheit, indem man ihnen die Verhandlungen mit dem Landkreis vorlegte.“ Horst Klein, der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, fordert deshalb einen engen, konstruktiven und ehrlichen Austausch mit dem neuen Gesellschafter und auch mit der bisherigen Geschäftsführung. Nur auf diese Weise könne man die Fragen der Mitarbeiter beantworten.



Gewerkschaft befürchtet Ausgliederungen



Die Gewerkschaft beäugt die 2002 gegründete Ameos-Gruppe ohnehin kritisch, heißt es. „Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass der Konzern als privater, profitorientierter Anbieter Einsparungen vor allem beim Personal anstrebt“, so Wolf. Ihre Befürchtung: Ausgliederungen, der Einsatz tarifloser und billigerer Pflegekräfte und anderer Berufsgruppen aus anderen Gesellschaften. „In zahlreichen Auseinandersetzungen wurde Ameos wiederholt betriebsratsfeindliches Handeln vorgeworfen, so zuletzt in Sachsen-Anhalt“, berichtet Wolf, die daher betont: „Wir wollen in unserer Region kein Lohndumping oder eine Sanierung auf den Rücken der Beschäftigten.“ Stattdessen erwartet Verdi nun „einen respektvollen Umgang und Verhandlungen auf Augenhöhe“.

DK/sja