Neuburg
Kaiserliche Rüstung geht nach Rom

Historischer Verein leiht wertvolles Exponat für Sonderausstellung aus

30.07.2018 | Stand 02.12.2020, 15:58 Uhr
Wertvolles Exponat: Restaurator Roland Vogel (Mitte) mit Assistentin Sarah Dannhauer und Stadtmuseumsleiter Michael Teichmann begutachteten die Beinschiene vor dem Abtransport nach Rom im Schlossmuseum. −Foto: Foto: Eva Muster/Historischer Verein Neuburg

Neuburg/Rom (DK) Ein kostbares Exponat aus der Sammlung des Historischen Vereins Neuburg geht für eine Sonderausstellung nach Rom.

Dort ist es nun bis Mitte November in einer Schau mit dem Namen "Armi e potere nell'Europa del Rinascimento" zu sehen. Es handelt sich um einen Teil der silbernen Rüstung, die der Augsburger Plattner Kolman Helmschmied um das Jahr 1519 für den Habsburger-Kaiser Maximilian I. angefertigt hat.

Besonders kostbar machen den Harnisch dekorative Gravuren nach originalen Zeichnungen von Albrecht Dürer. Sie zeigen, wie es dem Nürnberger Künstler gelang, die spätgotische Kunsttradition mit dem damals modernen Renaissance-Stil zu verbinden. Die Neuburger Beinschiene ist das einzige Ausstellungsstück aus Deutschland, während die meisten anderen in Rom gezeigten Exponate aus italienischen Sammlungen, unter anderem aus Bologna, Florenz und Pisa, stammen. Auch aus Paris und New York wurden Leihgaben angefragt.

Zum Neuburger Maximilians-Harnisch gehören außer der Beinröhre mitsamt Kuhmaulschuh und Sporn noch weitere Einzelteile. Sie gelangten durch Joseph Benedikt Graßegger im 19. Jahrhundert in die Sammlungen des Historischen Vereins und zählen somit zu dessen ältesten Beständen. Möglicherweise stammen sie ursprünglich aus Ottheinrichs Rüst- und Waffenkammer in Schloss.

Die zweiteilige Renaissance-Ausstellung ist in Rom noch im Museo Nazionale di Palazzo Venezia sowie in der Engelsburg zu sehen. Danach wird die Beinschiene wieder in einer eigens angefertigten Transportkiste zurück ins Neuburger Schloss geholt.