Ehekirchen
Ehekirchen will Hilfe im Kampf gegen die Fluten

Fachmann soll mit dem Gemeinderat betroffene Stellen besichtigen - Umplanung in den Schulen

20.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:31 Uhr
Heftiger Gewitterregen hat vor einigen Wochen die Ortsmitte von Schönesberg geflutet. Sturzbäche bahnten sich den Weg in die Keller mehrerer Wohnhäuser. −Foto: Foto: Foto: Rein/DK-Archiv

Ehekirchen (DK) Zwei Themen, die den Gemeinderat in Ehekirchen in dieser Woche ausführlich beschäftigten: Während der Schulsprengel ein bekannter Punkt ist, muss sich die Gemeinde mit dem Hochwasserschutz dringend beschäftigen, hat da aber kaum Erfahrungen.

Im Schulverbund mit Burgheim und Ehekirchen ist nun auch Rennertshofen dabei: So wird es im Schuljahr 2018/19 in Burgheim zwei fünfte Klassen mit Kindern aus allen drei Gemeinden geben, insgesamt 37 Kinder werden dann in dieser Jahrgangsstufe dort unterrichtet. Eine sechste Klasse wird es sowohl in Burgheim als auch in Ehekirchen geben, eine siebte wiederum nur in Burgheim. Dagegen werden die Jugendlichen der achten und neunten Klassen jeweils einzügig in Ehekirchen zur Schule gehen. Dadurch, dass es keine fünfte und siebte Klasse in Ehekirchen gibt, bleiben dort Räume für die Mittagsbetreuung frei, so dass aktuell keine Container zum Einsatz kommen müssen. Dies war zuletzt befürchtet worden, da die Zahlen der Anmeldungen in der Mittagsbetreuung stetig steigen.

Daher gab Bürgermeister Günter Gamisch (FW) auch nicht ganz Entwarnung: "Da wissen wir nicht, was in Zukunft noch auf uns zukommt." Glücklich ist wohl auch der Umstand, dass im kommenden Schuljahr keine Kinder von Rennertshofen bis Ehekirchen fahren müssen. "Der Weg ist eigentlich zu weit", meinte Gamisch und deutete damit ein mögliches Problem der Zukunft an.

Ein ganz aktuelles Problem ist dagegen der Hochwasserschutz in Ehekirchen. Am Muttertag sowie am 12. Juni waren vor allem Schönesberg, aber auch die Hauptstraße und der Dorfgraben in Ehekirchen, Buch, Ried und Schainbach schwer getroffen worden. Heute werde es ein Gespräch mit einem Ingenieurbüro geben. Die Fragen werden dabei sein: Wie kann man die Gemeinde besser schützen? Und welche Fördertöpfe gibt es? Dass etwas gemacht werden muss, darin waren sich alle Räte einig - ebenso darin, dass man nicht unnötig Zeit verstreichen lassen darf. Privatpersonen empfehle man auf Nachfrage, sich im Landratsamt in den Fachabteilungen beraten zu lassen. Wenn es zum Beispiel Erdabgänge gegeben habe, sei die Abteilung "Bodenschutz und Erosion" zuständig. Die Gemeinde könne nicht beratend helfen, denn unter Umständen sei Privatrecht betroffen.

Gemeinderat Josef Karmann (CSU) berichtete, er habe Kontakt zu Max Stadler vom Fachzentrum für Agrarökologie in Pfaffenhofen, dieser sei kompetent und hilfsbereit. Karmanns Vorschlag: "Wir laden ihn ein, um sich die betroffenen Stellen anzusehen, und laden alle Betroffenen und Interessierten anschließend zu einer Versammlung ein, um konkrete Vorschläge machen zu können." Das kam bei dem gesamten Rat gut an und so konnte Verwaltungsleiter Stefan Fäustlin im Gespräch mit unserer Zeitung gestern bereits bestätigen, dass Stadler zugesagt habe und kommen werde, ein Termin sei jedoch noch nicht gesetzt.

Der Dritte Bürgermeister Otto Plath (CSU) empfahl zudem, dass der Bauhof gefüllte Sandsäcke vorhalten solle. Gamisch wies daraufhin, dass er bereits bei der Ehekirchener Feuerwehr die gleiche Bitte geäußert habe. Der Bürgermeister zeigte sich noch immer beeindruckt von den Ereignissen: "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir so etwas in solch einer Abfolge bisher erlebt haben" und ergänzte: "Natürlich sind wir immer Ansprechpartner für alle Sorgen unserer Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle."

Heidrun Budke